
Seit Montagabend ist das Haus einer fünfköpfigen Familie in Pfeddersheim unbewohnbar. Wie das Paar und ihre drei Kinder mit der Situation umgehen und welche Hilfe sie brauchen.
Pfeddersheim. Als Nadine Macht und Dennis Hüpsel im letzten Jahr nach einem Haus mit Garten suchen, werden sie in Pfeddersheim fündig. Es ist ein Neuanfang für die Familie aus Speyer. Von einer Dreizimmerwohnung ziehen sie in ein Haus mit Garten. Zur Miete. Ein Traum, vor allem auch für die Kinder, sagen beide. Dann, kaum haben die beiden sich im Haus eingerichtet, zerstört der Sturm am Montagabend das Dach und macht das Haus unbewohnbar. „Die Decke ist an einer Stelle komplett weggebrochen”, sagt Nadine Macht und zeigt von Weitem auf das Dach des Hinterhauses. „Alles ist nass, die Balken durchgeweicht, morsch, die Schränke stehen im Wasser. So hoch steht das Wasser”, sagt sie und zeigt mit den Fingern etwa eine Höhe von zehn Zentimetern.
Erster Stock steht unter Wasser
„Fast wären unsere Kinder jetzt Waisen”, erklärt Dennis Hüpsel weiter. Denn nur zwei Minuten bevor das Dach kracht und große Teile in den Innenhof stürzen, war das Paar noch draußen. „Wir hatten gerade die Tür zugezogen, da hat es hinter uns gescheppert”, sagen sie. Seitdem regnet es direkt auf das Holz der Decke des Kinderzimmers im ersten Stock. Von den etwa 90 Quadratmetern, die die Familie angemietet hat, steht der erste Stock unter Wasser. Laut Gutachter ist das Haus, wie Nadine Macht erklärt, nun unbewohnbar.
Vor allem auch deshalb, weil die Wellplatten, die durch den Sturm auch ins oberste Zimmer, das Kinderzimmer, gefallen sind, aus Asbest seien. Das habe ihnen der Gutachter gesagt. „Er sagt, dass wir da nicht mehr rein dürfen. Es ist gesundheitsschädlich, diese Stoffe einzuatmen.” An Sachen wie Spielzeug, Kleidung für die Eltern, den 13 Monate alten Niclas, die elfjährige Ronja und ihre zwölf Jahre alte Schwester Svenja kommen die beiden jetzt nicht mehr. Alles liegt unter den Trümmern im Wasser. Und könnte auch später durch die giftigen Stoffe des Asbests ganz unbrauchbar werden.
Hotel ist keine Dauerlösung
Die Familie braucht also schnelle Hilfe. Auch, was Wohnraum angeht. Zunächst hatte man sie kurzfristig am Montagabend in einem Wormser Hotel untergebracht. Eine der Töchter sei derzeit bei einer Freundin in Pfeddersheim. Zu viert sei man nun im Hotel. Ein Dauerzustand ist das allerdings nicht. Denn schon jetzt heißt es eigentlich, dass man aus dem Hotel ausziehen müsse. Weil bislang unklar ist, wer die Kosten dafür trägt. „Eigentlich müsste der Vermieter das übernehmen”, sagt das Pfeddersheimer Paar. Oder seine Versicherung. Während der Vermieter sich offiziell nicht dazu äußern will, erklärt er der Familie, dass seine Versicherung keinerlei Sturm- und Wasserschäden abdecke, sie übernehme lediglich im Falle eines Brandes. Das Dach, habe der Vermieter der Familie gesagt, könne er auch frühestens erst im September oder Oktober reparieren. Dafür fehle ihm das Geld, wenn die Versicherung nicht einspringe.
Wie es jetzt weitergeht, ist für die Familie also ungewiss. Es fehle an allem, vor allem aber an einem Dach über dem Kopf. Eines zu finden sei aber für eine fünfköpfige Familie derzeit auf dem Wohnungsmarkt eh schwer, meint Dennis Hüpsel. Das habe man ja bereits bei der Wohnungssuche im letzten Jahr bemerkt. Der Vermieter habe zwar ein Zimmer im vorderen Haus angeboten, das sei aber leider viel zu klein für die Familie. Denn sie hat sich auch für ein größeres Haus mit Garten entschieden, um mehr Platz zu haben, damit auch die drei Kinder, die derzeit nicht bei der Familie leben, zu Besuch kommen können.