Berührende Momente zum Abschied

Ortsvorsteherin Stephanie Lohr (l.) und OB Adolf Kessel (r.) haben bei der Feierstunde Hans-Peter Weiler und dessen Ehefrau Gabriele in die Mitte genommen. Foto: BilderKartell/Andreas Stumpf

Die Abenheimer verabschieden ihren früheren Ortsvorsteher Hans-Peter Weiler bei einer Feierstunde in der Festhalle. Als Überraschung tritt ein großer Abenheim-Chor auf.

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ABENHEIM. Die Chorleiter des Gesangvereins Concordia und des Männergesangvereins stellen sich auf der Bühne in der Festhalle auf Stühle, damit auch die Sänger in der hintersten Reihe sie sehen können. Das ist dringend notwendig bei der Feierstunde zur Verabschiedung des langjährigen Ortsvorstehers Hans-Peter Weiler (CDU). Denn die Sänger der beiden Vereine bilden zum Abschluss einen großen Abenheim-Chor und die Bühne ist rappelvoll. Das Ganze ist ein Gänsehautmoment. Und es ist eine Überraschung für Weiler.

Dieser, so erzählt er selbst, muss sich nach rund 30 Ortsvorsteher-Jahren erst noch daran gewöhnen, dass er das Heft des Handelns nicht mehr in der Hand hat. Aber das Steuerrad nicht mehr innezuhaben, hat eben den Vorteil, dass man überrascht wird. Bei der Feierstunde, zu der Weilers Nachfolgerin Stephanie Lohr (CDU) eingeladen hatte und die neben den Gesangvereinen auch die Blaskapelle mitgestaltete, gab es viele schöne Überraschungen und Momente für Weiler. „Die vielen anerkennenden Worte des Dankes haben mich sehr gerührt“, sagt der frühere Ortsvorsteher.

Neben Stephanie Lohr würdigten auch Oberbürgermeister Adolf Kessel sowie Vertreter des öffentlichen Lebens in Abenheim Weiler für seine Verdienste. Dies waren Mike Ostgathe, der Erste Vorsitzende der GdAV, der Gemeinschaft der Abenheimer Vereine und Verbände, Markus Jäger, der Einheitsführer der Abenheimer Feuerwehr, und Martina Bugert, Gemeindereferentin der Katholischen Kirchengemeinde. Der Tenor der Festredner: Weiler habe viel bewirkt, sei dabei aber immer im Abenheimer Leben verwurzelt geblieben. Bei vielen kleinen und großen Projekten sei Hans-Peter Weiler der Ideengeber und maßgeblich an der Umsetzung beteiligt gewesen, urteilte Adolf Kessel. Der Oberbürgermeister war und ist in der CDU ein langjähriger Weggefährte Weilers. Kessel zählte in seiner Laudatio Diverses auf, was in Abenheim erreicht wurde, darunter unter anderem der Neubau der Kita, die Erschließung des Baugebiets AB 6 und die 1225-Jahr-Feier Abenheims. Kessel verlas auch ein Grußwort des Bundestagsabgeordneten Jan Metzler (CDU), der terminlich verhindert war. Weiler habe sich stets mit „ganzem Herzen“ für die Menschen in Abenheim und der Region starkgemacht, so Metzler. Der Abgeordnete bescheinigte Weiler genauso Vorbildcharakter wie Stephanie Lohr. Mit drei Worten beschrieb diese ihren Vorgänger: Herz, Kraft und Leidenschaft. Große Freude bei den Besuchern herrschte auch darüber, dass Hans Ketterle, selbst jahrelang Ortsvorsteher in Abenheim, der Feierstunde für Weiler beiwohnte.

Weiler wurde am 23. August 1989 zum stellvertretenden Ortsvorsteher gewählt, am 6. März 1992 dann zum Ortsvorsteher. Am 26. Juni endete seine Amtszeit als Ortsvorsteher. „Sicher habe ich auch einige enttäuscht und gekränkt, dafür bitte ich ganz herzlich um Nachsicht“, zog Weiler eine Bilanz. In der Regel seien es Gemeinschaftsprojekte gewesen, die in seiner Amtszeit angestoßen und umgesetzt wurden. Er habe immer viele Helfer, Mutmacher und Unterstützer gehabt, dazu zählte Weiler auch seine Familie. Auch wenn er auf eine erneute Kandidatur als Ortsvorsteher verzichtet hatte, ist Weiler noch politisch aktiv. Für die CDU sitzt er im Stadtrat und im Ortsbeirat.

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Von Claudia Wößner