„Beiträge zum Lutherjahr – Entdeckungen – Bewegende Erinnerung“ lautet der Titel des neuen Jahresheftes, das unter anderem vom Fund eines historischen Gemarkungsplans berichtet.
Präsentation des neuen Heimathefts mit (v.l.) Dr. Jörg Koch (Autor), Theo Cronewitz, Vorsitzender des Heimatvereins, Judith und Dieter Kaufmann (Sponsoren), Ulrike Schäfer (Autorin) und Eva Weyrich (Sponsorin).
(Foto: pakalski-press/Christine Dirigo)
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PFIFFLIGHEIM - (red). Im letzten Jahr musste das Jahresheft des Pfiffligheimer Heimatvereins wegen Corona pausieren. Die Ausgabe 2021 konnte der rührige Vorsitzende Theo Cronewitz aber nun am Montag vorstellen, wobei sich wohl wegen der steigenden Infektionszahlen nicht allzu viele Mitglieder ins Restaurant „Il Giardino“ wagten.
„Beiträge zum Lutherjahr – Entdeckungen – Bewegende Erinnerung“ sind die Stichworte, unter denen Cronewitz in Zusammenarbeit mit Migges Glaser die vielfältigen und anregenden Beiträge des neuen Jahreshefts subsummiert hat. Mit dem Lutherbaum hat Pfiffligheim natürlich einen beachtlichen Trumpf in der Hand. Deshalb wurde das sagenumwobene Relikt im Jubiläumsjahr illuminiert und durch zwei Rosen der Neuzüchtung „Junker Jörg“ aufgewertet.
Eine neue Schautafel informiert in Wort und Bild über den „Mythos Lutherbaum“ (Konzept: Max Glaser). Das Schiff, das 1883 aus der Baumkrone gefertigt worden war und noch der endgültigen Restaurierung harrt, wurde im Schaufenster der ehemaligen Bäckerei Baab ausgestellt. In einem spannenden Beitrag berichtet Dr. Jörg Koch, wie der Baumriese im Oktober 1870 einem Orkan zum Opfer fiel. Und noch mehr Luther: Ende September wurde im Hof der Ortsverwaltung ein Luther-Stück des ehemaligen Pfiffligheimer Pfarrers Otto Kappesser in modernisierter Form aufgeführt.
Kappesser wurde auch im Bericht über die Einweihung der neuen Glocken 1920 zitiert, denn im Gemeindeblatt „Unterm Lutherbaum“ hatte er das Geschehen kommentiert. Dort hatte er auch 1921 über die Eröffnung der Arztpraxis seines Neffen Ernst Kappesser informiert; am gleichen Ort ist heute Doktor Ernst-Manfred Kappesser tätig. Und was Gerdi Eberhard über die Ereignisse in Pfiffligheim vor 100 Jahren zusammengefasst hat, basiert ebenfalls auf dem Gemeindeblatt.
Das Titelbild zeigt dieses Mal einen schönen alten Sekretär, der aus dem Besitz der Familie Weyrich stammt. Dort hat sich unter anderem ein historischer Gemarkungsplan von Pfiffligheim aus dem Jahr 1820/30 gefunden, den Joachim Schalk ausgewertet und mit anderen Plänen verglichen hat. Eine tolle Entdeckung, die nicht nur Theo Cronewitz begeisterte. Gut passt dazu die Betrachtung der Andreas-Zehenden-Steine von Wilfried Reichenbach. Gerdi Eberhardt berichtet über den Aussiedlerhof der Familie Kaufmann in der Georg-Löwel-Straße; Ortsvorsteher Ernst Dieter Neidig gibt erheiternde Einblicke in die eigenständige Pfiffligheimer Mundart und Pfarrer i.R. Klaus Fischer hat sich der „heiligen Orte“ Pfiffligheims angenommen.
In die Rubrik „bewegend“ hat Theo Cronewitz die rührende Heimatliebe des in die Ferne verzogenen Georg Lamely eingeordnet, dessen Neffe Karl-Heinz Ortstadt in einem bebilderten Beitrag an ihn erinnert. Als ähnlich zu Herzen gehend empfand der Vorsitzende die Verlegung von drei Stolpersteinen für die Familie Mann im Hof des Ehepaars Bertram.
Abschließend gibt es zum Landesprogramm „Stadtdörfer“ einen Blick auf die zahlreich vorhandenen dörflichen Potenziale, verbunden mit der Aufforderung an alle Pfiffligheimer, sich mit Ideen an der Dorfentwicklung zu beteiligen. Abgedruckte Stadtpläne von 1904 bis heute können dabei helfen. Das Jahresheft 2021 mit beigefügtem historischen Gemarkungsplan ist bei Papier-Klingler für 5 Euro erhältlich.