Verleihung der Karl-Saulheimer-Medaille an Eva und Paul Holzderber: Alexander Schweitzer (2.v.r.) und Ortsvereinsvorsitzender Uwe Merz überreichen die Urkunden. Foto: photoagenten/Christine Dirgio
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NEUHAUSEN - Neben Themen aus Neuhausen standen die große Bundespolitik mit der möglichen großen Koalition (GroKo) und die aktuelle Situation der SPD im Mittelpunkt des Jahresempfangs der Neuhauser Genossen am Sonntagvormittag. Als prominentesten Teilnehmer konnte Uwe Merz, Ortsvorsteher und Ortsvereinsvorsitzender, Alexander Schweitzer, den Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Mitglied des Bundesvorstandes der Partei, begrüßen.
Merz beleuchtete die Aktivitäten seines Ortsverbandes, wie eine „Rote Weinprobe“, das Marktfrühstück, den Wahlkampf und zuletzt die Übernahme der Spielplatzpatenschaft. Ziel sei es, Neuhausen als größten Stadtteil von Worms nach vorne zu bringen. Kritisch äußerte sich Merz zur aktuellen Situation der SPD und dem Koalitionsvertrag, indem er Helmut Schmidt aus dem Jahr 2005 vor der damaligen GroKo zitierte: „Das gegenwärtig zur Verfügung stehende Personal ist nicht sonderlich geeignet, gemeinsam zu regieren, weil beide Seiten nicht ausreichend wissen, was sie eigentlich wollen.“
„20,5 Prozent“, das könne nicht der Anspruch sein, den die SPD an sich selbst habe, so Schweitzer. Deutschland sehe die SPD nicht da, wo sie eigentlich sei, und das liege daran, dass man es in der alten Bundesregierung nicht geschafft habe, die Erfolge der Partei, wie den Mindestlohn, hervorzuheben. Schweitzer warb vehement für ein Ja bei der laufenden Abstimmung. Für 20,5 Prozent habe man enorm die Handschrift der SPD in den Vertrag hineinverhandelt. Als Beispiele nannte er die Grundrente oder die Mittel für eine Beitragsfreiheit in Kitas und für den Wohnbau. Gehe man nicht in eine GroKo, drohten Neuwahlen und damit, so Schweitzer, der Unterstützung durch OB Michael Kissel erhielt, ein noch tieferer Sturz. Für falsch halte er die Meinung, man könne sich nur aus der Opposition erneuern, denn man könne dann keine SPD-Vorhaben umsetzen, da alle Gesetzesinitiativen der Opposition immer im Papierkorb landen würden. Letztendlich müsse jeder entscheiden, wie er abstimme, aber er hoffe auf ein breites Ja.
Eva und Paul Holzderber für Engagement ausgezeichnet
Im Rahmen des Empfangs zeichnete die SPD-Neuhausen Eva und Paul Holzderber für ihr jahrelanges, ehrenamtliches Engagement für den Stadtteil aus. Seit 1994 seien beide im Heimat- und Kulturverein aktiv: sie lange Jahre als stellvertretende Vorsitzende und darüber hinaus auch fünf Jahre als stellvertretende Ortsvorsteherin, er als technischer Direktor, der immer alles zur Hand hatte, was man brauchte. Insbesondere, so Merz, seien die Kerwe und das Weihnachtsmarktwochenende mit dem Namen Holzderber verbunden, die immer Wert darauf gelegt hätten, parteilos zu bleiben. Wann immer es eine Frage auch von seiner Seite gegeben habe, er habe nie ein Nein gehört. Aus der Hand von Merz und Schweitzer nahmen dann beide die Urkunden für die Karl-Saulheimer-Medaille für langjähriges Engagement entgegen.
Zahlreiche Mitglieder ehrte Merz für langjährige Parteizugehörigkeit, unter ihnen Heinz Spieß, der eng mit den Namen Rudolf Scharping und Kurt Beck verbunden ist und mit 60 Jahren Parteimitgliedschaft herausstach.
Umrahmt wurde der Vormittag vom Saxophon-Quartett der Lucie-Kölsch-Musikschule, das sich den Beifall des Publikums verdiente.