Die „Rentner AG“ des Wormser Stadtteils Ibersheim hat das historische Einsatzboot mit Blumen aufgehübscht. Auch ein Häschen ist an Bord.
Von Martina Wirthwein
Ein Gemeindenachen mit Geschichte: Das Feuerwehrboot war einer Überlieferung nach erstmals beim Hochwasser 1882 im Einsatz. Nun steht er mit Blumen bepflanzt am Deichradweg.
(Foto: BK/Hartmann)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
IBERSHEIM - Außer Dienst gestellt und doch weiterhin im Einsatz: Der Ibersheimer Feuerwehrnachen wird zwar nie wieder zu Wasser gelassen, gibt aber ein hübsches Bild ab, wie er da so am Deichradweg steht, bunt bepflanzt und mit österlichem Schmuck verziert.
Verantwortlich hierfür ist die „Rentner AG“, die sich in Ibersheim unter anderem der Pflege der Anlagen verschrieben hat. Im Rahmen der Saisoneröffnung der SCI-Radfahrabteilung hatte die „Rentner AG“ alle Bürger zur Einweihung des ehemaligen Feuerwehrnachens am Deichradweg Richtung Rheindürkheim eingeladen.
Die Ibersheimer leben an Europas wichtigster Wasserstraße – dem Rhein. Neben idyllischen Landschaftsgebieten birgt der Fluss aber so einige Gefahren. So kommt es immer wieder zu Unfällen, bei denen leider auch Menschen ertrinken. Über die Hochwasser könnten die Ibersheimer regelrecht Klagelieder schreiben, erklärte Werner Ellenberger. Er hat sich über die Geschichte des ehemaligem Einsatzbootes schlau gemacht und wusste somit Interessantes darüber zu berichten.
Viele Male war der Gemeindenachen auf dem Wasser unterwegs, der Überlieferung nach erstmals beim Hochwasser im Jahre 1882. Nach der Auflösung der Ibersheimer Wehreinheit 2016 landete das Gefährt dann auf dem Abstellplatz der Hauptfeuerwache. Doch durch engagiertes Bemühen der Ibersheimer „Rentner AG“, allen voran war hier Wolfgang Schreiber aktiv, gelang es, den Nachen zu einem symbolischen Beitrag zu erwerben und nach Ibersheim zurückzubringen. Thomas Höppner-Kopf, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinden Hamm und Worms-Ibersheim, hatte den Nachen 2017 als „Gemeindeschiff“ gesegnet.
Die agilen Herren der „Rentner AG“ haben zweifelsohne eine kreative Ader. Das frühere Rettungsboot wurde in der Straße „In den Hütten“ unterhalb des Damms aufgestellt und botanisch aufgehübscht. „Der Nachen ist aus gutem Material stabil gefertigt und so hoffen wir, dass dieses Objekt, das so viele Geschichten erzählen könnte, der Nachwelt einige Jahrzehnte erhalten bleibt“, so Ellenberger. Auf dem Damm führt der Fernradweg entlang. Unzählige Radtouristen werden das schmucke Stück also in Augenschein nehmen können. „Ich finde, dass dieser Platz gut gelungen ist“, sagt Ellenberger und die Anwesenden pflichten ihm da alle bei.