Neujahrsempfang: Riesenapplaus für Dressinos in Abenheim
43 Jahre lang führten Hildegard und Mario Dressino die Apotheke in Abenheim. Für ihren Einsatz wurden die Herrnsheimer nun beim Neujahrsempfang im Stadtteil geehrt.
Von Sandra König
Die neue Ortsvorsteherin Stephanie Lohr (3.v.r.) ehrte in Anwesenheit von OB Adolf Kessel (links) Frank Schreiber, Helga Vierheller, Sebastian Ketterle sowie Hildegard und Mario Dressino (v.l.).
(Foto: Rudolf Uhrig)
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ABENHEIM - In Abenheim ist es lange Tradition, dass das Stadtteil-Oberhaupt zum Neujahrsempfang einlädt – und diese Tradition führt auch die neue Ortsvorsteherin Stephanie Lohr weiter. Im gut besuchten katholischen Pfarrzentrum standen jetzt zahlreiche Ehrungen an. Auch Oberbürgermeister Adolf Kessel gratulierte seiner CDU-Parteikollegin zum beruflichen Aufstieg und gelungenen Einstand. Den längsten Applaus erhielten indes zwei „gefühlte Abenheimer“.
In ihrer Ansprache ging Ortsvorsteherin Lohr auf die gesamtdeutsche Lage, die Situation in Europa und weltweit ein. Sie streifte den Brexit und den Klimawandel, die Rentensituation in Deutschland und die politische Stimmung im Land. „Herausforderungen“, so Lohr, „hat es schon immer gegeben, und es ist schon immer irgendwie weitergegangen.“ Dabei sei es allerdings Aufgabe der Politik, „den Wandel so zu gestalten, dass er seinen Schrecken für die Menschen verliert“. Auch auf ihre persönlichen Erlebnisse 2019 – insbesondere die Tatsache, dass sie nun als Ortsvorsteherin und Landtagsabgeordnete vor den Bürgern stehe – ging die 36-Jährige ein. Sie dankte allen Wegbegleitern für die Unterstützung im vergangenen, ereignisreichen Jahr und ließ die Abenheimer Höhepunkte Revue passieren, darunter die 60-Jahr-Feier der Blaskapelle, und zählte anstehende Herausforderungen wie die Zukunft der Grundschule und den Umgang mit Starkregenereignissen auf.
„Wie soll Abenheim in zehn Jahren aussehen?“, fragte Lohr und wünschte sich, „dass die nächsten Jahre wieder zu goldenen 20ern werden und als Jahrzehnt in die Geschichte eingeht, in dem wir die Welt zu einem besseren Ort gemacht haben“.
WEITERE EHRUNGEN
Geehrt wurden neben Hildegard und Mario Dressino mit lobenden Worten, Blumen und Urkunde die ausgeschiedenen Ortsbeiratsmitglieder Hans-Jürgen Trutzel (SPD), Gerd Cleres, Helga Vierheller und Sebastian Ketterle (alle CDU) sowie Frank Schreiber, der 2019 für seine Kompositionen zum Animationsfilm „Manou – flieg flink“ den Deutschen Filmmusikpreis erhielt. Drei Szenen aus dem Streifen wurden auf Großleinwand gezeigt.
Kleine Tränen der Rührung und minutenlangen Applaus gab es sodann für Hildegard und Mario Dressino, die 43 Jahre lang die Abenheimer Apotheke betrieben hatten, 2019 aus gesundheitlichen Gründen aber schließen mussten. Lohr ging ausführlich auf das soziale und gesellschaftliche Engagement des überaus beliebten und geschätzten Ehepaares ein, das weit über den Betrieb der Apotheke hinaus reichte. Zwar lebten Dressinos in Herrnsheim, aber am Klausenberg zählten sie ganz klar als Abenheimer, betonte die Ortsvorsteherin im Rahmen ihrer herzlichen Wünsche für den Ruhestand.
Adolf Kessel dankte in seiner Ansprache – auf seinem ersten Stadtteil-Neujahrsempfang als Oberbürgermeister – nochmals dem ehemaligen Ortsvorsteher Hans-Peter Weiler für sein 30-jähriges Engagement für Abenheim und lobte Stephanie Lohr für den „tollen Job“, den sie im Landtag, im Kreis als Vorsitzende des CDU-Kreisverbands sowie in Abenheim mache. Er versprach, die Zusammenarbeit zwischen Stadtteilen und Stadtverwaltung weiter zu verbessern; dafür setze er auf Verständnis, Respekt und Anerkennung. Doch dafür brauche es eben und gerade auch die vielen ehrenamtlich tätigen Menschen, die sich in Vereinen, in der Wohlfahrt und in der Kultur, bei der Feuerwehr sowie in den politischen und gesellschaftlichen Gremien einbringen, „und damit für das Gemeinwohl und die Demokratie Verantwortung übernehmen“. In Abenheim funktioniere diese Gemeinschaft noch gut. Dafür dankte Kessel allen Bürgerinnen und Bürgern und wünschte ihnen für 2020 „viel Kraft, Erfolg und Gottes Segen“.