Die Klausenbergschule in Abenheim ist maroder als gedacht
Nach der jüngsten Ortsbegehung ist klar: Die Holzdecken müssen erneuert werden. Die Grundschüler sollen deshalb zum neuen Schuljahr in Container ausgelagert werden.
Von Claudia Wößner
Redaktionsleitung Rheinhessen Süd
Der Brandschutz an der Klausenbergschule ist unzureichend, der Sanierungsbedarf hoch.
(Foto: BilderKartell/Ben Pakalski)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
ABENHEIM - Die Klausenbergschule ist maroder als gedacht. Die Grund- und Förderschüler sollen deshalb übergangsweise ab dem neuen Schuljahr in Containern unterrichtet werden. Das neue Schuljahr beginnt im August. Bis dahin muss nach einem geeigneten Standort für die Container gesucht werden. Denn wo die Container hinkommen, ist noch offen. Auch stellt sich die Frage: Was passiert nach dem Umzug – wird die Schule generalsaniert oder abgerissen und neu gebaut?
Dass an der Klausenbergschule der Brandschutz unzureichend ist und dringender Sanierungsbedarf besteht, ist schon seit Längerem bekannt. Nun haben sich bei einer Ortsbegehung mit Fachleuten der Stadt und einem Tragwerksbüro weitere Mängel gezeigt. „Bei der Begehung haben die Ingenieure festgestellt, dass die Befestigungswinkel der abgehängten Holzdecken in absehbarer Zeit ihre Stabilität verlieren werden“, berichtet Baudezernent Uwe Franz (SPD). Eine Gefahr gehe von den Holzdecken zwar momentan nicht aus. Das Tragwerksbüro rate aber, die Erneuerung der Decken noch zum Ende der Sommerferien in Angriff zu nehmen, sagt Franz. Absehbar sei bereits jetzt, dass die Arbeiten nicht im laufenden Schulbetrieb ausgeführt werden könnten. Denn mit dem Tausch der Decken sei es nicht getan: „Sobald die Decken entfernt sind, müssen wir auch die alte Elektroinstallation ausbauen und durch eine neue ersetzen“, erklärt Franz und spricht dabei von einem „Dominoeffekt“. Die Stadt geht davon aus, dass die Arbeiten auf eine Generalsanierung des Gebäudes hinauslaufen. „Und diese kann auch nicht mehr weiter aufgeschoben werden“, unterstreicht Oberbürgermeister Michael Kissel (SPD) die Wichtigkeit der umfassenden Sanierung.
Damit steht fest, dass die Schule nicht nur teilsaniert werden kann. Auf Dauer stehen nun zwei Optionen im Raum: entweder die Generalsanierung oder ein Abriss und Neubau der Schule. Die Stadt will eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung durchführen, um zwischen diesen beiden Optionen abwägen zu können. „Wie auch immer diese Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ausfällt, klar ist zumindest bereits, dass die Schule bis zum Ende der Sommerferien ausgelagert werden muss“, betont Franz. „Wir stehen in engem Kontakt mit Ortsverwaltung, Schulleitung und Elternvertretung und wollen gemeinsam einen geeigneten Standort für eine Container-Lösung in Abenheim suchen“, fügt der Baudezernent hinzu. Bis zu den Sommerferien kann die Schule weiterhin genutzt werden.
Derzeit werden in der Grundschule 68 Kinder in vier Klassen unterrichtet. Betroffen ist auch das Förderzentrum. Im Gebäude der Klausenbergschule ist eine Außenstelle des Förderzentrums untergebracht. Am Standort werden zwei Klassen der Klassenstufen 7 bis 9 sowie die Eingliederungsstufe (Klasse 10-12) unterrichtet. Hauptstelle des Förderzentrums ist die Geschwister-Scholl-Schule in der Karl-Marx-Siedlung.
Oberbürgermeister Kissel hatte nach Angaben der Stadt ein Gespräch mit Vertretern des Schulträgers, der Schulleitung, des Ortsbeirats, des Schulelternbeirats und des Fördervereins in der Abenheimer Ortsverwaltung anberaumt, nachdem klar war, dass die Sanierung nicht mehr aufgeschoben werden kann. Der Gebäudebewirtschaftungsbetrieb steht in engem Kontakt mit der Schulverwaltung. Zu klären ist die Frage, wie viele Kinder in den nächsten Jahren in Abenheim unterrichtet werden. Das gilt zum einen für die Grundschule, zum anderen aber auch für das Förderzentrum. Der stetig zunehmende Raumbedarf sei ein großes Thema für die Grundschule, teilt die Stadt mit. „Davon hängt beispielsweise ab, welches Raumprogramm wir letztendlich umsetzen werden“, sagt OB Kissel.