Verleihung in Wormser Lutherkiche: Joachim Gauck erhält...

Altbundespräsident Joachim Gauck (2.v.l.) bei seinem Besuch im Wormser Dom mit Dom-Propst Tobias Schäfer (re.), Bischof Dr. Peter Kohlgraf (li.) sowie Oberbürgermeister Michael Kissel. Foto: Rudolf Uhrig
© Rudolf Uhrig

Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck erhält den Gustav-Adolf-Preis. Die Preisverleihung wird in der Wormser Lutherkirche erfolgen.

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WORMS . Joachim Gauck hat im Juni die Festrede zum Jubiläum „1000 Jahre Wormser Dom“ gehalten, im November kommt der frühere Bundespräsident erneut nach Worms – diesmal als Preisträger. Für sein friedenspolitisches Engagement zeichnet ihn die evangelische Kirche mit dem Gustav-Adolf-Preis aus. „Mit Altbundespräsident Joachim Gauck wird eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die sich als bekennender Christ, Pfarrer und Politiker in der Deutschen Demokratischen Republik und im vereinten Deutschland für die Freiheit des Einzelnen gegenüber allen gesellschaftlichen Ordnungen und für Toleranz gegenüber Minderheiten eingesetzt hat und einsetzt“, sagt Oberbürgermeister Michael Kissel.

Gauck erhält den Preis am Freitag, 2. November, in der Lutherkirche am Karlsplatz, die Laudatio hält Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Nach der Preisverleihung wird sich der Ex-Bundespräsident im Rathaus in das Goldene Buch der Stadt eintragen.

Für gesellschaftliche Vorbilder

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Das Gustav-Adolf-Werk Hessen-Nassau vergibt die Auszeichnung an Menschen, die aus ihrem protestantischen Selbstverständnis heraus eine gesellschaftliche Vorbildfunktion übernehmen und im Sinne des Gustav-Adolf-Werks (GAW) ein Zeichen setzen für die Wahrung der Menschenrechte, den Schutz von Minderheiten oder für das Recht auf eigene Identität, Kultur und Religion. Gaucks Aufruf zur Toleranz, auch als einer Abkehr von bloßer Gleichgültigkeit, wiederhole die Mahnung zur Brüderlichkeit. „Joachim Gauck hat damit jederzeit auf vielfältige Weise dazu verholfen, Nächstenliebe zu bezeugen und Menschen zu ihrer Achtung und Würde zu verhelfen“, zitiert Pfarrer Gerhard Hechler, Vorsitzender des Gustav-Adolf-Werks Hessen-Nassau, aus dem Vorstandsbeschluss, mit dem über die Preisvergabe entschieden wurde.

Als Diasporawerk der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau unterstützt das GAW evangelische Minderheiten in Europa, Lateinamerika und Mittelasien und versucht, ihre Kirchen in der weltweiten Diaspora zu fördern und in ihren jeweiligen Gesellschaften gesprächsfähig zu machen. Auch heute noch hätten evangelische Christen in vielen Ländern der Erde Probleme wegen ihres religiösen Bekenntnisses, vor allem dort, wo sie als Minderheiten lebten, teilt das Gustav-Adolf-Werk mit.

Von Claudia Wößner