Stadt spart Energie im Wormser Schwimmbad

Um Energie zu sparen, dreht die Stadt Worms im Heinrich-Völker-Bad die Heizung ab.  Foto: pakalski-press/Boris Korpak

Für das Heinrich-Völker-Bad müssen nun doch Energiesparmaßnahmen ergriffen werden. Was beschlossen wurde und warum Schwimmkurse auf der Kippe stehen.

Anzeige

WORMS. Können im Heinrich-Völker-Bad bald keine Schwimmkurse mehr stattfinden? Die Sorge, dass in absehbarer Zeit nicht mehr genügend Gas zur Verfügung steht, macht auch vor den Wormser Freizeitbetrieben nicht halt. Nun ergreift die Stadt erste Sparmaßnahmen - auch, um gerüstet zu sein, falls Gas künftig rationiert wird.

Wassertemperatur liegt aktuell bei 23 Grad

Die Außenbecken des Schwimmbads werden ab sofort nicht mehr beheizt, kündigt Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst (SPD) an. Das Becken am Sprungturm werde bereits seit Jahren nicht mehr beheizt. Die Wassertemperatur liege dort aktuell bei etwa 23 Grad Celsius. In dieser Region werden sich nun wohl auch die Temperaturen in den restlichen Becken des Freibads bewegen. Im Hallenbad, das momentan nur für Schulen, Vereine und Kurse geöffnet ist, drohen andere Probleme: Für die wichtigen Kinderschwimmkurse ist ein beheiztes Becken unverzichtbar. Bis zu den Sommerferien sollen die Kurse auch weiter stattfinden - danach komme es maßgeblich darauf an, ob die Pipeline Nord Stream 1 wieder an den Start geht, erklärt Oberbürgermeister Adolf Kessel (CDU).

Anzeige

Falls nicht, seien weitere Sparmaßnahmen notwendig. Die Sorge ist daher groß, dass die bereits ausgebuchten Schwimmkurse für Kinder bald nicht mehr stattfinden können. Sollte die Wassertemperatur im Hallenbad um mehr als zwei Grad Celsius abgesenkt werden müssen, drohe die Absage. Stand jetzt sollen die Arbeiten an der Pipeline bis zum 21. Juli andauern. Kommt auch nach diesem Stichtag kein Gas mehr durch die Pipeline, wird es eng mit der Gasversorgung.

Und wie steht es vor diesem Hintergrund ums Energiesparen bei den Nibelungen-Festspielen? Vor dem Dom ist ein Wasserbecken ein Teil der Inszenierung. Dazu erklärt die Kultur und Veranstaltungs GmbH (KVG) am Dienstag auf Nachfrage: „Das Becken ist grundsätzlich beheizbar, wir haben uns aber aufgrund der aktuellen Situation entschieden, das Heizen stark zu reduzieren. Hinzu kommt, dass sich das Becken, das mit schwarzer Folie ausgelegt ist, aufgrund der aktuellen Wetterlage auf natürliche Weise aufheizt.“ Ursprünglich war geplant, das Becken auf 30 Grad Celsius aufzuheizen. Außerdem kämen bei Proben Neoprenanzüge als Kälteschutz zum Einsatz. Für die Kinder-Schwimmkurse dürfte das aber keine Alternative sein.