Parallel zu den Aufführungen vor dem Dom können Kulturinteressierte auch in diesem Jahr zu Veranstaltungen gehen, etwa Ausstellungen, Lesungen oder ein Sommerkino besuchen.
WORMS. „Überwältigung“ heißt das Stück, das in diesem Jahr zu den Nibelungen-Festspielen vom 12. bis 28. Juli vor dem Dom zu sehen sein wird. Autor Thomas Melle erzählt den Nibelungenstoff neu und fragt, ob die Geschichte nicht auch ganz anders, besser ausgehen könnte. Das Schicksal wird auf den Prüfstand gestellt.
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Die Aufführungen werden wie in jedem Jahr begleitet von einem Rahmenprogramm. 2019 stehen dabei eine Uraufführung, ein besonderes Konzert, erstmals ein Sommernachtskino, Ausstellungen, das Finale des Autorenwettbewerbs und viele weitere Veranstaltungen im Mittelpunkt. Die Schauspieler Max Urlacher, David Bennent, Ursula Strauss und der Musiker Enkhjargal Dandarvaanchig, der im Vorjahr musikalisch für Atmosphäre am Hof von König Etzel sorgte, werden in diesem Jahr im Kulturprogramm der Nibelungen-Festspiele zu sehen sein. Damit sind Namen im Rahmenprogramm vertreten, die zu den Festspielensembles der vergangenen Jahre gehörten. „Ich freue mich, dass Schauspieler und Musiker, die einmal bei uns vor dem Kaiserdom gastierten, gerne wieder zu uns zurückkommen“, freut sich die Künstlerische und Technische Betriebsdirektorin, Petra Simon, die das Festspielprogramm verantwortet.
So zeigt Max Urlacher, der 2015 in Worms den Hagen verkörpert hatte, die Uraufführung seiner Erzählung „Rückenwind“. Der Musiker Enkhjargal Dandarvaanchig hat für sein Konzert im Sommer Künstler versammelt, die zum ersten und einzigen Mal in dieser Formation zu hören sind. Ein Höhepunkt des Konzerts ist die Performance „Sanddorn-Balance“ des Künstlers Mädir Eugster Rigolo. Er baut mit einer filigranen Palmrippen-Balance riesige, frei schwebende an Saurierskelette erinnernde Gerippe auf, die in sich zusammenfallen, wenn auch nur eine Feder entfernt wird.
Ein Wiedersehen gibt es auch mit David Bennent, der 2017 in „Glut“ den Monsieur Vulture gegeben hatte. Er bietet die Lesung „Gespräch eines Betrunkenen mit einem nüchternen Teufel“ und erinnert damit an Anton Tschechow.
Neu in diesem Jahr ist das Format Sommernachtskino in der Remise im Herrnsheimer Schloss. Zu Gast ist unter anderem Ursula Strauss, die 2018 Jahr vor dem Dom auf der Bühne stand und den Mario-Adorf-Preis für ihre künstlerische Leistung erhalten hat. Die Schauspielerin stellt zwei ihrer Filme sowie ihr neues Buch vor.
Die Theaterbegegnungen, das Kultur-, Gesprächs-, und Debattierforum der Festspiele beschäftigen sich in diesem Jahr mit dem Thema Schicksal. Erwartet werden dazu Autor Thomas Melle und Intendant Nico Hofmann.
Das Thema des Autorenwettbewerbs lautete dieses Mal „Hagen“. Junge Stückeschreiber haben Vorlagen geliefert, nach dem Jury-Vorentscheid findet nun eine szenische Lesung der ausgewählten Stücke statt, Jury und Publikum küren den Sieger der Nachwuchsautoren.
Daneben gibt es Kunst-Ausstellungen: George Sif konnte als Fotograf des Unikat-Magazins im Jahr 2018 einen Blick hinter die Kulissen der Festspiele werfen. Seine Fotografien werden in der Ausstellung „Backstage.“ im Heylsschlösschen zu sehen sein. Nele Waldert und ihre Ausstellung „Rauschen“ zeigt der Kunstverein Worms, daneben ist eine Ausstellung des Künstlers Bernd Schwarzer im Museum Heylshof zu sehen. Ferner dürfen die Vorträge der Nibelungenliedgesellschaft und die Werkstattgespräche natürlich auch in diesem Jahr nicht fehlen.
Auch 2019 gibt es wieder den Kindertag im Heylshofpark am Dom. Bereits zum zweiten Mal wird ein Ferienworkshop mit Tobias Steinfeld angeboten. Dabei können Jugendliche im Alter von 12 bis 20 Jahren in Zusammenarbeit mit der Wormser Zeitung mit eigenen Texten und Bildern eine Festspiel-Zeitung „Nibelungen News“ gestalten.