So geht es den Störchen im Wormser Tiergarten

Die jungen Störche sind jetzt etwa einen Monat alt. Nach etwa 70 Tagen verlassen sie eigenständig das Nest.

Vor etwa einem Monat sind vier Storchenküken im Tiergarten in Worms geschlüpft: Die Jungen sind ein Hingucker. Wie es ihnen geht und wann sie beringt werden sollen.

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Worms. Die vier jungen Störche flattern nun im Nest des Wormser Tiergartens umher. Vor einem Monat war das erste Küken geschlüpft, dann nach und nach seine Geschwister. Ursprünglich waren es Ende März fünf Eier, die die Storchenmama begann auszubrüten. Als die Tiere dann Ende April frisch geschlüpft im Nest umher wuselten, hatte mancher Zuschauer wohl den Eindruck, dass es auch fünf Küken sein könnten. Bestätigen kann man das im Tiergarten nicht, denn die Storchen-Webcam, die zwar Live-Bilder liefert, habe keine Speicherfunktion, man könne also nicht einfach zurückspulen, erklärt man auf Nachfrage.

Natürlicher Vorgang bei Tiergarten-Störchen, der häufig vorkommt

Doch selbst wenn aus fünf Eiern, die zu Beginn der Brutsaison im Nest gelegen haben, tatsächlich auch zunächst fünf Küken geschlüpft waren, könne es durchaus sein, dass das Schwächste einfach nicht überlebt habe. Es könnte von Mama oder Papa gefressen worden sein, erklärt Biologin Miriam Schall vom Tiergarten. Es sei „wichtig zu verstehen, dass dies ein natürlicher Vorgang ist und in der Tierwelt recht häufig vorkommt“, erläutert sie. Gründe dafür gebe es viele, etwa Krankheit, Fehlentwicklung oder andere angeborene Ursachen.

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Auch nicht ungewöhnlich sei, dass Störche tote oder sehr schwache Küken aus dem Nest entfernen, werfen oder aufessen. Das dient laut Schall dazu, das Nest sauber zu halten und potenzielle Krankheiten zu vermeiden. Es kann auch helfen, den anderen Küken mehr Nahrung zur Verfügung zu stellen, da es dann weniger Küken gibt, die konkurrieren. Unter Forschern gebe es außerdem die Vermutung, erklärt die Biologin, dass das „Nesthäkchen“ unter seinen Geschwistern wie ein Fremdkörper oder gar Beute wirke, das dann gefressen werde.

Viele Faktoren beeinflussen Überleben

Miriam Schall ist es wichtig, zu erklären, dass es in der Natur eine Vielzahl von Faktoren gibt, die das Überleben von Jungtieren beeinflussen und die Natur ihre eigenen Wege hat, um das Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.

Ob also aus den fünf Eiern auch fünf Küken geschlüpft sind, könne man heute nicht mehr feststellen. Den vier Jungstörchen allerdings gehe es gut, sie starten bereits erste Versuche, die Flügel auszuklappen, hüpfen im Nest umher und warten darauf, es nach etwa 70 Tagen zu verlassen, um in die weite Welt zu fliegen. Bis dahin sollen die vier noch beringt werden, damit man sie später bei einer Sichtung erkennt und weiß, dass es sich um die jungen Tiergarten-Störche aus Worms handelt.