Rotaract verkauft „Urlaub in der Box“ für den guten Zweck

Mitglieder der Jugendvereinigung Rotaract haben ein Hilfsprojekt in der Coronazeit gestartet, das es ab sofort beim Weingut Dr. Schreiber in Abenheim zu kaufen gibt. Foto: BK/Andreas Stumpf

Die Jugendorganisation des Rotary Club Worms hat Kisten gepackt, die während der Quarantäne unterhalten sollen. Die Einnahmen gehen an ein Caritas Kinder- und Jugendhilfezentrum

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WORMS. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen ist aus Prinzip immer eine gute Idee. Umso beeindruckender ist es, wenn nicht nur hinter einer, sondern gleich hinter beiden „Fliegen“ gemeinnützige Aktionen stecken. Genau dieser Drahtseilakt ist der Jugendorganisation des Rotary Clubs Worms, den Rotaract, mit ihrer Initiative „Urlaub in der Box“ gelungen.

„Die Idee war ein Sozialprojekt, bei dem jeglicher Körperkontakt vermieden werden kann“, erzählt die zwanzigjährige Rotaract-Präsidentin Alexa Schreiber im Gespräch.

Gerade zu Coronazeiten sollte man Hilfsbedürftige nicht vergessen, auf der anderen Seite aber auch die neuen Herausforderungen wie die gelangweilten Kinder zu Hause ohne Schule nicht unterschätzen. Wie praktisch, dass sich da mit den Rotaract-Quarantänepaketen beides verbinden lässt. Die sieben aktiv an der Organisation des Projekts Beteiligten wollen Boxen mit allerlei unterhaltsamen und nützlichen Dingen füllen, die mehr als nur ein wenig Farbe in den grauen Alltag zaubern, und diese anschließend für den guten Zweck verkaufen.

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In den Kinderboxen verstecken sich mit Blumensamen für den elterlichen Garten, einer Backmischung, einem Kreativset, Traubensaft und der Anleitung zu einem Experiment aus Hausmitteln bereits allerlei Anregungen für abwechslungsreiche Stunden in den eigenen vier Wänden. Eine Postkarte zum Übermitteln an Freunde oder Verwandte, die die Kinder zurzeit nicht besuchen dürfen, vervollständigt das Paket.

Doch auch an die Eltern wird gedacht. Im Erwachsenenpaket liegen neben den Blumensamen, der Backmischung und der Postkarte eine selbstgenähte Mund- und Nasenmaske, eine Kerze sowie Wein für den entspannten Abend in heimischen Gefilden bei. Wer sich selbst und anderen etwas Gutes tun möchte, kann diese Kisten ab sofort im Weingut Dr. Schreiber in Abenheim erwerben. „Es wäre schön, wenn sich Interessierte vorher bei uns unter worms@rotaract.de melden könnten, damit wir die Stückzahlen besser planen können“, wünscht sich Schreiber. Schließlich möchten sie am Ende der Aktion möglichst viele Einnahmen an das Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Marien der Caritas übergeben. Sonja Kleinhanß, Vizepräsidentin von Rotaract Worms, erklärt: „Wir hätten gerne noch mehr Organisationen unterstützt, deshalb hoffen wir auf den Erfolg der Quarantäneboxen.“ Um den Gesamterlös der Pakete spenden zu können, hat Rotaract einige regionale Firmen angeworben, die Teile der Boxeninhalte ihrerseits kostenfrei zur Verfügung gestellt haben. Als wäre das Engagement der Jugendlichen damit noch nicht genug, haben sie unter Hochdruck in den vergangenen Tagen große Stücke der Pakete selbst verarbeitet. „Wir haben nicht nur die Masken handgenäht, auch die Kerzen sind selbst gegossen und statt Fertigversionen zu verwenden, haben wir die Backmischungen eigens angefertigt“, erklärt Schreiber stolz. Für eine solche Initiative braucht es allerdings mehr als nur zwei, drei helfende Hände. „Einige Mitglieder von Rotaract sind leider wegen des Studiums oder aus beruflichen Gründen weggezogen“, bedauert sie, „viele von ihnen kommen für unsere Projekte hin und wieder zurück nach Worms, aber die Tatkraft fehlt natürlich trotzdem.“

Als wäre „Urlaub in der Box“ da noch nicht genug, hat die Gruppe zeitgleich schon das nächste Projekt im Kopf, das die Einsamkeit der Menschen in Pflegeheimen vertreiben soll. Im Fokus steht natürlich dennoch aktuell die doppelte Hilfsmaßnahme mit den liebevoll gepackten Kisten.