Radler machen in Wormser Waldorfkindergarten Station

„Sie sind da!“ Begeistert werden die tapferen Radfahrer im Wormser Waldorfkindergarten empfangen. Foto: BilderKartell/Ben Pakalski
© BilderKartell/Ben Pakalski

Vor 100 Jahren wurde die erste Waldorfschule gegründet. Teilnehmer eines bundesweiten Jubiläumsstaffellaufs legten auf ihrer Tour nach Frankenthal nun in Worms einen Stopp ein.

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WORMS. 1919 wurde die erste Waldorfschule gegründet. Zum 100-jährigen Jubiläum veranstaltet der Verein „Bund der Freien Waldorfschulen“ derzeit einen bundesweiten Staffellauf, bei dem Spenden für das Projekt WOW (Waldorf One World) gesammelt werden, um weltweit Waldorfschulen sowie waldorfpädagogische Bildungsprojekte zu unterstützen. Die verschiedenen Routen führen die Teilnehmer dabei quer durch Deutschland – unter anderem auch durch Worms.

So hatten sich auch Schüler der achten bis zwölften Klassenstufe der Freien Waldorfschule Mainz mit Begleitern per Fahrrad nach Frankenthal aufgemacht, um Schülern der dortigen Waldorfschule den Staffelstab weiterzugeben.

„Sie sind da!“, jubelten die Jungen und Mädchen des Wormser Waldorfkindergartens „Schneeweißchen und Rosenrot“ in der Eckenbertstraße, als die rund 40-köpfige Gruppe an der dort eingerichteten Aufwärm- und Getränkestation ankam. Kindergarten-Leiterin Susanne Wienecke-Rüb hatte mit den Kindern auch ein Willkommensplakat gestaltet, das diese stolz an die Truppe übergaben.

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Durchgefroren und nass waren die jungen Sportler – und ihre Kleidung sowie Schuhe wiesen Spuren von Matsch auf. Dennoch herrschte begeisterte Stimmung. „Manche können fast nicht mehr, würden es aber nie zugeben, obwohl sie in den Begleitfahrzeugen mitfahren könnten“, schmunzelte Tim Seifert von der zwölften Klasse. „Wir hatten schlechte Wetterbedingungen, mussten gegen den starken Wind anfahren“, betonte Sportlehrer Andreas Nowozyn. Und Lehrerin Eva Thömmes ergänzte: „Unterwegs sind wir ziemlich nass geworden und die Radwege waren vermatscht.“

Gestartet zu der 70 Kilometer langen Fahrradtour von Mainz nach Frankenthal waren die Schüler kurz nach acht Uhr morgens. „Die anderen unserer 420 Schüler standen Spalier und haben die sportlichen Teilnehmer mit Klatschen angefeuert“, berichtete Nowozyn. Auf den Etappen zu den Stationen in Nierstein und Osthofen gab es nur zwei kleine Pannen, die schnell behoben werden konnten, und auch die begleitenden Schulsanitäter kamen kaum zum Einsatz, informierte er. Zurück von Frankenthal gehe es für die meisten mit dem Zug.

Bevor der Staffelstab in Mainz ankam, war er von Frankfurt aus über verschiedene Stationen an die Waldorfschule in Bad Kreuznach weitergereicht worden. „Es ist eine kleine Schule, in der es nur die erste und die zweite Klasse gibt“, so Nowozyn. Die Kinder hatten in Begleitung der Eltern während der Weihnachtszeit kleine Etappen der Tour, zum Teil mit einem Esel, zurückgelegt und überbrachten den Staffelstab am ersten Schultag der Mainzer Schule. Der Staffelstab ist übrigens in drei Abschnitte geteilt, die den Gruppen der einzelnen Etappen übergeben wurden. Nachdem jede teilnehmende Schule sich eingetragen hat, wird er am Ende zu einem großen Staffelstab zusammengesteckt.

Von Bea Witt