
Die Kunden finden im frisch sanierten Parkhaus nun Neuerungen wie Familienparkplätze und einen weiteren Automaten. Ein großes Problem aber bleibt: die Tauben.
Worms. Die Absperrung ist gerade abgebaut, da fährt auch schon das erste Auto durch die Einfahrt: Um Punkt 11.30 Uhr am Montagmorgen ist das Parkhaus am Theater wieder offen. Rund 13 Monate lang war das Parkhaus gesperrt, hauptsächlich, um die Bodenbeläge zu erneuern. „Es gab erhebliche Betonschäden, weil Tausalze eingesickert waren”, berichtet Daniel Fuhrmann, Projektleiter Parkbauten der Stadt Worms. Dringen diese Salze in den Stahlbeton ein, können sie zersetzend wirken. Genau das sei im Parkhaus am Theater geschehen, zusätzlich sei es noch zu Frostschäden gekommen.
„Wir haben 44 Quadratmeter Beton abgetragen, teils bis zu sechs Zentimeter tief”, erzählt Fuhrmann. Hierzu habe man im Vorfeld Messungen durchgeführt und anschließend so viel abgetragen, bis man wieder auf gesunden Beton gestoßen sei. Auch Decken-, Wand- und Stützflächen seien erneuert worden. 1,86 Millionen Euro habe diese Betonsanierung gekostet, die Gesamtkosten für die Sanierung beliefen sich auf 2,1 Millionen Euro. Rund 280 Parkplätze stehen dort zur Verfügung.
Doch die Betonbeläge sind nicht das Einzige, das neu am Parkhaus ist. Auch ein Abstellraum im Erdgeschoss wurde entfernt, an seiner Stelle steht nun ein zweiter Kassenautomat. Neben den Behindertenparkplätzen befinden sich zusätzlich Familienparkplätze. Das Parkhaus, so Fuhrmann, sei mit Abschluss der Sanierung durchgehend barrierefrei. Zusätzlich seien Überwachungskameras und Aufzugsanlage modernisiert, die Sicherheitsbeleuchtung ertüchtigt worden. Noch nicht umgesetzt werden konnte der komplette Umtausch der alten Neonröhren zu LED-Lampen mit Bewegungsmeldern.
Sehr zufrieden sei man mit der Umsetzung des Projekts, sagt Stephanie Lohr (CDU), Bürgermeisterin und Vorsitzende des Gesellschafterausschusses der Parkhausbetriebe Worms. Pünktlich zu „Worms blüht auf” stehe das Parkhaus nun wieder zur Verfügung und entlaste die Tiefgarage am ‘Wormser’. „Das Parkhaus wurde vermisst. Aber wer in Worms in die Innenstadt wollte, hat trotzdem einen Parkplatz finden können. Jetzt ist das Angebot noch breiter.” Trotz der Wiedereröffnung könnten Besucher weiterhin auch in der Garage der Sparkasse parken – auch ohne Sparkassenkunde zu sein. „Wir haben hier auch noch Kapazitäten für Dauerparker”, sagt die Bürgermeisterin. Denn die Mieter hätten für die Zeit der Sanierung ins Park-&-Ride-Parkhaus am Bahnhof umziehen müssen.
Ganz ohne Zwischenfälle habe sich die Sanierung dann aber doch nicht gestaltet, erklärt Fuhrmann. „Wir hatten erhebliche Probleme mit Tauben.” Diese hätten sich auf allem erleichtert, was gerade frisch gemacht worden sei – und das trotz der rund 600 Meter Spikes, die die Bauarbeiter zur Vergrämung an Wandsimsen und auf Parkautomaten angebracht haben. 50.000 Euro, teilt die Stadt mit, seien allein für Maßnahmen für Vogeleinflugschutz, Blitzschutz und Beschilderung aufgewendet worden. „Sie finden trotzdem immer einen Platz”, meint Fuhrmann.
Aus diesem Grund sei die Stadt auch weiterhin auf der Suche nach einem Taubenschlag in Innenstadt- und Bahnhofsnähe, berichtet Lohr. Leider sei man in der Angelegenheit bisher nicht weitergekommen. In der Vergangenheit angedachte Standorte wie etwa das Dach des nahegelegenen Park-&-Ride-Parkhauses hatten sich im Nachhinein als ungeeignet erwiesen. Die Situation der Stadttauben in Worms bleibe weiterhin ein Problem, so die Bürgermeisterin.