OB Adolf Kessel setzt Zeichen gegen Atomwaffen

Der Wormser Oberbürgermeister hat im Namen des Bündnisses „Mayors for Peace“ eine Flagge gehisst. Auch „Pax Christi“ setzt sich für das Anliegen einer Welt ohne Atomwaffen ein.

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WORMS. (red). Nass und schlaff baumelt die grün-weiße „Mayors for Peace“-Flagge bei ungemütlichem Regenwetter vor dem Wormser Rathaus, dabei ist der 22. Januar 2021 für die Organisation doch ein denkwürdiges Datum: An diesem Tag tritt der von den Vereinten Nationen im Jahr 2017 verabschiedete Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft. Atomwaffen sind ab jetzt völkerrechtlich geächtet und verboten. Als Zeichen ihrer Unterstützung für dieses besondere Ereignis haben zahlreiche deutsche Mitgliedsstädte die „Mayors for Peace“-Flagge gehisst – so auch Oberbürgermeister Adolf Kessel für die Stadt Worms. „Das weltweite Städtebündnis mit rund 8000 Mitgliedern begrüßt das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags, bedeutet er doch einen Meilenstein auf dem Weg zu einer Welt ohne Atomwaffen. Mit Stand 8. Januar haben ihn 51 Staaten ratifiziert, 86 unterzeichnet“, macht Oberbürgermeister Adolf Kessel deutlich.

Damit sei das Thema jedoch noch lange nicht aus der Welt: Noch immer verfügten die Atommächte über schätzungsweise rund 13 400 Nuklearwaffen, teilt der Zusammenschluss mit. „Mayors for Peace“ plädiert deshalb für eine neue Debatte über nukleare Abrüstung und Rüstungskontrolle: Die Atommächte seien dem Vertrag nicht beigetreten, das Ziel der „Mayors for Peace“, eine Welt ohne Atomwaffen zu erlangen, also noch lange nicht erreicht.

Auch die Initiative „Pax Christi“ macht sich stark gegen Atomwaffen und hofft, dass sich auch die Abgeordneten des Deutschen Bundestags für eine Ächtung von Atomwaffen einsetzen. „Wir wollen auf verschiedenen politischen Ebenen ansetzen“, berichtet Engelbert Kloos von Pax Christi Worms.

In dem völkerrechtlich bindenden und nun in Kraft getretenen Atomwaffenverbotsvertrag verpflichten sich die Unterzeichner, keine Atomwaffen zu entwickeln, herzustellen, anzuschaffen, zu besitzen oder zu lagern. Der zivilgesellschaftlich auf den Weg gebrachte Vertrag geht auf die Aktivitäten der internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) zurück; die „Mayors for Peace“ sind eine der rund 500 Partnerorganisationen von ICAN.

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Die Organisation „Mayors for Peace“ wurde 1982 durch den damaligen Bürgermeister von Hiroshima, Takeshi Araki, gegründet. In seiner Ansprache anlässlich der diesjährigen Flaggenhissung erinnerte Oberbürgermeister Adolf Kessel an die Atomangriffe auf Hiroshima und Nagasaki, an das unvorstellbare Leid, das die Atombomben mit sich brachten. „Hiroshima und Nagasaki haben gezeigt, dass Atomwaffen eine der größten Bedrohungen für Menschheit und Natur sind“, betonte der OB.