
Viele Wormser kämpfen nach Hagel und Starkregen gegen das Ausmaß der Zerstörung an Häusern und Grundstücken. Sie teilen im Internet heftige Bilder und Erlebnisse. Eine Übersicht.
Worms. Hagelkörner so groß wie Golfbälle, mit Durchmessern zwischen vier und fünf Zentimetern. Zerstörte Solarlampen, Gartenartikel und Pflanzen. Das Internet ist seit Dienstagbend voll von Bildern und Videos betroffener Bürger aus der Nibelungenstadt, die ihr beschädigtes Hab und Gut zeigen. Das Unwetter hat weite Teile von Worms schwer getroffen. Besonders die Stadtteile Herrnsheim, Hochheim, Pfeddersheim, Pfiffligheim und Leiselheim sowie die Innenstadt sind gezeichnet, wie die Stadt in einer Pressemitteilung schreibt.
Besonders hart erwischt es auch die Winzer in Worms und Umgebung. Hagel und Starkregen könnten einige um ihre Trauben und damit um die gesamte Ernte gebracht haben. Außerdem wurden sowohl Pflanzen in privaten Gärten oder Obst und Gemüse aus eigenem Anbau als auch der Bestand zahlreicher Gärtnereibetriebe in Worms durch das Unwetter beschädigt und zerstört.
Was aber trotz aller Schäden deutlich wird, ist die gegenseitige Hilfsbereitschaft und Solidarität der Bürger. Viele Menschen fragten unter verschiedenen Beiträgen nach möglichen Schäden oder boten sogar ihre Hilfe an. So appelliert etwa ein Mann auf Facebook, jeder solle sich einen Besen, eine Schippe oder irgendwas mit einem Stiel nehmen und den Kanal oder Gully vor dem eigenen Haus freiräumen.
Er selbst habe das mit einem Nachbarn in der Mozartstraße in der Innenstadt gemacht und auch die Alzeyer Straße auf Höhe der Aral-Tankstelle sei freigeräumt worden. So könne nun zumindest das Wasser abfließen und die Rettungskräfte erhielten Unterstützung. Und diese hatte die Feuerwehr bitter nötig: Gegen 2.30 Uhr am frühen Mittwochmorgen hatten die Feuerwehrleute 180(!) gemeldete Einsätze.
Wie hoch der Sachschaden ausfallen wird, ist laut den Behörden noch nicht abzusehen. Blickt man auf die Vielzahl zerdellter Autos, kaputter Scheiben oder gar durchlöcherter Solarzellen auf Dächern, dürfte die Summe aber sehr hoch werden. Wichtig sei es daher, die entstandenen Schäden zeitnah der Versicherung zu melden, so ein Nutzer auf Facebook. Passiere das nicht oder zu spät, könne die Versicherung unter Umständen nicht für die Schäden aufkommen.
Immerhin: Verletzt wurde durch das Unwetter niemand. So hinterlassen Windböen, Hagel und Starkregen über Worms „nur“ Sachschäden. Die Aufräumarbeiten werden aber wohl noch andauern.