Kalypso-Gründer Simon Hellwig ist tot

Simon Hellwig, Inhaber von Kalypso, starb am 9. Oktober
© Kalypso Media Group

Der Wormser Simon Hellwig hat den Computerspielentwickler Kalypso Media Group aufgebaut. Im Alter von 46 Jahren ist er gestorben. Ein Nachruf.

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Worms. Er war Wormser mit Leib und Seele. Und für diejenigen, die er inspiriert hat und die ihm die Welt bedeutet haben, ist sein Verlust unermesslich. Simon Hellwig ist tot. Der Gründer, Inhaber und Co-Geschäftsführer der Kalypso Media Group, eines international tätigen Computerspielentwicklers mit Sitz in Worms, ist tot. Er starb unerwartet am 9. Oktober im Alter von 46 Jahren.

Die Mitarbeiter von Kalypso Media sind in tiefer Trauer. Gut vier Wochen nach der Nachricht vom Tod Hellwigs sitzt der Schock noch immer tief. „Während seiner 16 Jahre an der Spitze des Unternehmens hat Simon sein Umfeld durch seine Hingabe für sein Team und die gesamte Branche inspiriert. Mit seinem herausragenden Weitblick und seinem grenzenlosen Enthusiasmus wird er von der Kalypso-Media-Familie und seinen Freunden in der Branche schmerzlich vermisst werden”, teilt das Unternehmen mit. Kalypso Media ist das Lebenswerk Hellwigs. Er gründete die Firma im Jahr 2006 zusammen mit Stefan Marcinek, der das Unternehmen 2016 verließ. Seitdem ist der Gründung ist Kalypso Media stetig gewachsen: Mittlerweile ist das Unternehmen an zehn Standorten in Deutschland, England, Frankreich, Japan und Nordamerika vertreten. Mehr als 200 Beschäftigte arbeiten für Kalypso Media.

Simon Hellwig wurde in Worms geboren und wuchs im Stadtteil Leiselheim auf. 1997 absolvierte er sein Abitur am Gauß-Gymnasium. Von 2003 bis 2006 studierte er in Worms an der damaligen Fachhochschule European Business Management. Ein besonderer Geschäftssinn und Enthusiasmus für die Videospielbranche – das zeichnete Hellwig schon in der Kindheit aus. „Während andere im Kinderzimmer Computerspiele entwickelten, erkannte Simon das Geschäftspotenzial und kaufte genau diese Spiele und verkaufte sie an Magazine weiter”, heißt es in einem Nachruf von Kalypso Media.

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Lebenslange Leidenschaft für Strategiespiele

Seine Liebe zu „Gladius et Pilum“, einem der frühesten Play-by-Mail-Strategiespiele, habe nicht nur seine Interessensgebiete Spielen und Geschichte miteinander verbunden, sondern sei auch Ausdruck einer lebenslangen Leidenschaft für Strategiespiele gewesen. Hellwigs Begeisterung für die Branche gipfelte in seiner Diplomarbeit „Entwicklung eines Businessplans für die Gründung eines Unternehmens in der Unterhaltungssoftwarebranche“. Mit dieser Arbeit war der Grundstein für Kalypso Media gelegt. Simon Hellwig und sein Team machten aus dem Niemand Kalypso ein bedeutendes Unternehmen der Branche, das weltweit für hochwertige Strategie- und Simulationsspiele steht. Seit 2017 saß Hellwig wegen gesundheitlicher Probleme im Rollstuhl. Trotz aller Einschränkungen bewältigte er den Alltag mit einer enormen Willenskraft. Bis zuletzt sei er ins Tagesgeschäft seines Unternehmens eingebunden und nahezu täglich im Büro gewesen. Auch beim Sommerfest im Juli dieses Jahres feierte Hellwig noch im Kreis seiner Mitarbeiter. Kalypso Media lud zu dem Fest alle Beschäftigten der zehn Standorte ein, um zum 16. Geburtstag des Unternehmens sowie zum Start der Marke „Matchpoint – Tennis Championships“ zusammenzukommen.

Simon Hellwig beim Sommerfest im Juli 2022 im Kreis seiner Mitarbeiter.
Simon Hellwig beim Sommerfest im Juli 2022 im Kreis seiner Mitarbeiter.
© Kalypso Media

An Hellwigs Seite stand in all diesen Jahren, in denen Kalypso Media immer größer wurde, seine Ehefrau Dr. Anika Thun. Die beiden hatten 2009 geheiratet und machten nach dem Weggang Marcineks als Geschäftsführer-Duo Kalypso mit den Jahren zu einem Familienunternehmen. Nach dem Tod Simon Hellwigs soll nun Thun die Geschäfte von Kalypso Media weiterführen, mit der Unterstützung des Managements der Unternehmensgruppe. Simon Hellwig „hinterlässt ein äußerst erfolgreiches Unternehmen und ein Vermächtnis, das wir als Gruppe erhalten werden”, erklärt Kalypso Media. Man habe eine hochgeschätzte Leitfigur und einen Freund verloren. Die Unternehmensgruppe trauert um ihren Gründer. Und zahlreiche Wormser, die Simon Hellwig kannten, trauern um einen besonderen Menschen.