Bundesweiter Ärztestreik: Auch Wormser Klinikum betroffen

Auch am Wormser Klinikum streiken am Dienstag die Ärzte.
© pp/Andreas Stumpf

Der Marburger Bund hat am Dienstag zum nächsten Warnstreik der Ärzte aufgerufen – weiterhin fordert er höhere Löhne. Auswirkungen hatte das auch auf das Wormser Klinikum.

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WORMS. Sie verlangen höhere Gehälter und obendrauf noch einen Inflationsausgleich: Im Tarifstreit der kommunalen Krankenhäuser sind Ärzte am Dienstag bundesweit in den nächsten Warnstreik getreten – betroffen waren in Rheinland-Pfalz 13 Einrichtungen, darunter auch das Klinikum in Worms. Wie Dr. Eva Ehmke, die Leiterin der Pressestelle, am Morgen bestätigte, seien einige Mediziner nicht zum Dienst erschienen. „Eine Reihe von planbaren Operationen mussten wir absagen”, so Ehmke. „Sie alle sollen zeitnah noch Ende dieser Woche nachgeholt werden.” Ansonsten könnten die Patienten an diesem Dienstag aber beruhigt sein: „Die Versorgung ist durchweg gewährleistet”, versicherte Ehmke.

Zum erneuten Streik aufgerufen hatte einmal mehr der Marburger Bund. Hintergrund: die seit Monaten festgefahrenen Tarifverhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Für rund 55.000 Ärzte in Deutschland fordert die Gewerkschaft ab dem 1. Januar 2023 einen Anstieg der Löhne um 2,5 Prozent – und dazu Ausgleichszahlungen angesichts der galoppierenden Preise im vergangenen Jahr. Die VKA, so die Kritik, habe als Kompromiss jedoch nur einmalig 3000 Euro sowie Gehaltserhöhungen ab 2024 angeboten. Sie hält die Ziele der Ärzte schlichtweg für überzogen. Am 22. Mai steht nun der nächste Verhandlungstermin an.

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Neben Worms schränkte der Warnstreik am Dienstag auch den Betrieb von Krankenhäusern in der näheren Umgebung ein – so zum Beispiel in Ludwigshafen, Frankenthal, Grünstadt oder Kirchheimbolanden. Die Serie an turbulenten Tagen in dieser Woche, sie scheint am Wormser Klinikum damit nicht abzureißen: Wegen eines Wasserschadens ist der abgesackte Haupteingang am Dienstagmorgen für unbestimmte Zeit gesperrt worden – außerdem hat die Verdi für Mittwoch, 11 Uhr, eine Mahnwache angekündigt, direkt vor dem Haus. Es soll „für mehr Personal für eine bessere Pflege” demonstriert werden, teilt die Gewerkschaft in einer Pressemeldung mit.

„Mit den Mahnwachen anlässlich des Tages der Internationalen Pflege wollen die Beschäftigten deutlich machen, dass sie es leid sind, immer wieder vertröstet zu werden”, erklärt Erika Roth, die Wormser Verdi-Vorsitzende. An der eineinhalbstündigen Aktion beteiligen sich in ganz Rheinland-Pfalz Pflegekräfte.