Ein anderes Auto heißt mehr Freiheit für Emely aus Worms

Die 13-jährige Emely aus Worms leidet seit ihrer Frühgeburt an Zerebralparese, ist körperlich beeinträchtigt und benötigt dringend ein rollstuhlgerechtes Auto. Deshalb wurde jetzt eine Spendenkampagne gestartet. Foto: Tamara Dillge
© Tamara Dillge

Ein behindertengerechtes Auto wäre eine Erleichterung für die ganze Familie. Da die Krankenkasse den Fahrzeugumbau nicht bezahlen will, soll jetzt eine Spendenaktion helfen.

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Worms. Endlich etwas freier und selbstbestimmter sein. Gemeinsam mehr erleben und die Welt entdecken. Könnte das Auto von Familie Dillge rollstuhlgerecht umgebaut werden, hätte es die Familie etwas leichter. „Wir könnten spontaner das Haus verlassen und unseren Töchtern mehr bieten“, sagt Tamara Dillge. Denn weil ihre 13-jährige Tochter Emely an Zerebralparese erkrankt ist, ist das Leben der Familie stark eingeschränkt. Auch Zwillingsschwester Celine leidet darunter. „Es dreht sich eben alles um die Krankheit. Transporte müssen wohl überlegt und genau geplant sein“, so die Mutter, die sich für ihre Mädchen nur das Beste wünscht.

Emely war ein Frühchen. Bereits im sechsten Schwangerschaftsmonat erblickte sie das Licht der Welt. Erlitt an ihrem dritten Lebenstag eine Hirnblutung. „Nach dem ersten Schock waren wir, sowie die Ärzte, guter Dinge und voller Hoffnung“, erinnert sich die Mutter. Doch nach langem Klinikaufenthalt und einer sehr verlangsamten Entwicklung dann die Diagnose: Zerebralparese. „Die Hirnblutung war an einem Knotenpunkt im Gehirn aufgetreten, der für das Schlucken, Sprechen, freie Sitzen, Stehen, Greifen – also den kompletten Bewegungsapparat verantwortlich ist. Die Komplikation hat ihrem Gehirn sehr geschadet“, erklärt die Mutter.

15.000 Euro für den Umbau ihres Fords

Heute gelte Emely daher als schwerstbehindert. Sie ist auf Rund-um-die-Uhr-Betreuung angewiesen. Im Kopf aber top fit. „Sie kriegt alles mit, ist sehr schlau und reagiert dann mit den Augen. Sie nimmt auch am Unterricht der Mosaikschule teil“, so Dillge weiter. Dafür ist eine Krankenschwester abgestellt. Ein Krankentransport bringt die 13-Jährige jeden Tag in die Einrichtung. Sonst aber kümmert sich Tamara Dillge und ihr Kind. Am Abend geht die Wormserin noch putzen. Vater Steffen arbeitet den ganzen Tag. Den teuren Fahrzeugumbau ihres Ford Transit Connects in Höhe von 15.000 Euro kann sich die Familie dennoch nicht leisten. Ein Antrag bei der Krankenkasse wurde abgelehnt. „Es wäre etwas anderes, wenn Emely selbst fahren würde. Da sie aber nur Mitreisende ist, wird das abgelehnt“, so Dillge verzweifelt. Natürlich hätte man auch einen Kredit aufnehmen können. Den aber abzustottern wäre für die Familie wohl zur Lebensaufgabe geworden. Von Emelys Schullehrern gab es daher den Tipp: Spendenkampagne auf www.gofoundme.com.

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785 Euro konnten hier bereits gesammelt werden. Bis Herbst hofft die Familie auf insgesamt 15.000 Euro. „Das wäre großartig. Dann könnte Emely mit dem Rollstuhl mitfahren und müsste nicht herumgehoben werden. Ein Liegendtransport ist mittlerweile sogar nötig. Denn die Teenagerin hat auch eine stark ausgeprägte Skoliose also Wirbelsäulenverkrümmung entwickelt. Normales, schmerzfreies Reisen wird daher in sehr naher Zukunft für sie überhaupt nicht mehr möglich sein. Aber sie liebt Ausflüge in den Wald, den Tierpark und auf den Spielplatz. Eben alles, was Kinder glücklich macht. Besonders Trubel habe sie gerne. Wenn andere Kinder toben und viel los ist, dann blühe die 13-Jährige richtig auf.

Familienhund Kira hat daran ebenfalls einen großen Anteil. Strahlende Kinderaugen, das wollen die Dillges ihrem Kind ermöglichen. Und auch Celine soll dann wieder häufiger aus ihrem Zuhause rauskommen. „Die Ärzte gaben ihr damals sechs Jahre. Heute ist sie 13 und es sollen noch viele schöne Jahre folgen“, hofft die Mutter.