Das Grillvergnügen in Worms ist oft illegal - so auch im Park...

Scheint die Sonne, weht der Duft gegrillter Bratwürste über die Sandbank im Süden von Worms. Foto: Photoagenten/Christine Dirigo

Auf der eigenen Terrasse oder im eigenen Garten hat beim Grillen jeder freie Hand. Natürlich nur, solange sich Nachbarn nicht belästigt fühlen. Wer jedoch nicht nur in seinem...

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WORMS. Endlich Grillsaison. Kaum lassen es die Temperaturen zu, steigen auch schon die Rauchsäulen in die Luft, duftet es allerorten nach Bratwurst auf glühenden Holzkohlen. So auch immer wieder auf der Sandbank am Rhein im Süden oder bei Rheindürkheim zwischen den Buhnen im Naturschutzgebiet. Gruppen rücken mit großem Grillgerät an, andere haben Einweg-Grills dabei. Am nächsten Morgen sind überall die Hinterlassenschaften zu beobachten. Manche Zeitgenossen sind zumindest noch so aufmerksam, alles in Säcke zu packen, diese zu verschnüren und an den Feldweg zu stellen – irgendwer wird’s schon abholen. Nur: Das ist eigentlich alles verboten.

Kontrollen auch an der Sandbank

Auf der eigenen Terrasse oder im eigenen Garten hat beim Grillen jeder freie Hand. Natürlich nur, solange sich Nachbarn nicht belästigt fühlen und etwa durch täglichen Rauch und Lärm beeinträchtigt werden. Wer jedoch nicht nur in seinem eigenen Garten, sondern auch mal außerhalb Steak und Maiskolben über der Glut brutzeln lassen möchte, der hat dazu nur wenig – legale – Möglichkeiten.

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Doch das hält gerade junge Leute nicht davon ab, insbesondere am Rheinufer den kulinarischen Grill-Genüssen zu frönen. Wer erwischt wird, muss ein Bußgeld berappen, zumeist in Höhe von 30 Euro. „Wir kontrollieren das auch, vor allem an der Sandbank“, sagt der für Sicherheit und Ordnung zuständige Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek (CDU). Trifft der Ordnungsdienst grillende Menschen an, müssten diese die Glut mit Wasser löschen und die Personen würden aufgefordert, den Bereich zu verlassen. Auch nach entsprechenden Anzeigen würden Kontrollen durchgeführt. Solche habe es in den vergangene Jahren immer wieder gegeben.

Tatsächlich gibt es in Worms nur in Pfeddersheim und Horchheim die Möglichkeit, sich legal zum Grillen zu treffen, seit im Wäldchen die Grillhütte vor ein paar Jahren nach etlichen Schäden abgebaut wurde. „Einen Bedarf für eine öffentliche Grillstelle gibt es durchaus“, weiß Kosubek gleichwohl.

Ideen und Vorschläge gesucht

So sieht es auch der Ortsverband Innenstadt der CDU, bestätigt Vorsitzende Bettina Kruse-Schauer auf Nachfrage der WZ. „Uns ist das von Innenstadtbewohnern angetragen worden“, sagt sie, insbesondere von Großfamilien, die in der Stadt ohne Garten leben und sich eben auch mal draußen zum Grillen treffen wollten. Deshalb wolle man das Thema noch einmal angehen und dazu auch Sponsoren gewinnen.

Am alten Platz im Wäldchen allerdings wird es nicht mehr möglich sein, da erteilt Bürgermeister Kosubek gleich eine Absage. „Das funktioniert aus Umweltschutzgründen nicht mehr“, sagt er, das habe damals auch der Revierförster betont. Bei Hunderten von Menschen dort und gerade einmal einer Dixie-Toilette seien die Folgen nicht tragbar. Kosubek sieht daher die Stadtplanung gefordert, Vorschläge zu machen.

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Die CDU-Innenstadt trifft sich zum nächsten Stammtisch im Weinhaus Weiß am Dienstag, 27. Juni, um 19 Uhr, um das Thema zu erörtern. Wer Ideen hat, ist als Gast gerne gesehen.