Alte Nibelungenbrücke bei Worms muss erneuert werden

Die beiden Rheinbrücken von der hessischen Seite aus gesehen. Die alte Brücke (rechts) muss erneuert werden.  Archivfoto: Niepötter / masterpress
© Archivfoto: Niepötter / masterpress

Die alte Nibelungenbrücke bei Worms hat bald 70 Jahre auf dem Buckel. Ab voraussichtlich 2025 soll nach dem Abriss ein Neubau entstehen. Der LBM spricht von einem „normalem...

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WORMS . Die alte Wormser Rheinbrücke muss abgerissen werden und soll neu gebaut werden. Diese Information dieser Zeitung bestätigte jetzt der Leiter des Landesbetriebes Mobilität (LBM), Bernhard Knoop, auf entsprechende Nachfrage. Knoop betonte dabei, dass zwar einerseits keine Gefahr bestehe, die Brücke also keine akuten Schäden aufweise. Aber voraussichtlich ab 2025 solle eine Erneuerung erfolgen.

Hintergrund ist laut LBM, dass die Nibelungenbrücke, über die seit 1953 der Verkehr zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz läuft, konstruktionsbedingt nicht mehr grundlegend sanierungsfähig ist. Wenn sie 2025 abgerissen würde, wäre sie etwas mehr als 70 Jahre alt. Dies entspreche „dem normalen Lebenszyklus eines solchen Ingenieur-Bauwerkes“, so Bernhard Knoop.

Ziel sind durchgängig vier Spuren

Nachdem die neue, zweite Rheinbrücke im September 2008 für den Verkehr freigegeben werden konnte, war die alte Rheinbrücke noch einmal saniert worden. Die Nibelungenbrücke, eine sogenannte Spannbetonbrücke, war bis dahin die einzige Straßenbrücke zwischen Mannheim und Mainz und dementsprechend verkehrlich stark belastet. Um sie weiter nutzen zu können, begann schließlich im Frühjahr 2010 die Instandsetzung des Hauptbrückenbauwerkes und der Vorlandbrücken. Im Herbst 2013 wurde sie für den Verkehr freigegeben. Seither läuft der Verkehr in beide Fahrtrichtungen zweispurig. Während die historische Brücke den Verkehr in Richtung Worms übernimmt, läuft der Verkehr Richtung Hessen auf der neuen Brücke.

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Dahinter allerdings wird er wieder zweispurig: Durch den Rosengarten führt die B47, die in Zukunft aber südlich um den Ort herumgeführt werden soll – dann ebenfalls vierspurig. Wann dies allerdings umgesetzt werden wird, ist noch offen, es laufen Klagen von Landwirten gegen das Projekt. Wenn alles wie geplant ausgebaut ist, wäre die Strecke ab den beiden Wormser Rheinbrücken bis zu den hessischen Autobahnen A67 und A5 durchgehend vierspurig. Derzeit wird zumindest an der vierspurigen Umgehung von Bürstadt gearbeitet.

Zuständigkeit aktuell beim LBM

Die Sanierung der alten Rheinbrücke hatte das Land Hessen übernommen. Die Kosten dafür hatten 13,6 Millionen Euro betragen. Der Bau der neuen Rheinbrücke wenige Meter weiter südlich war Sache des Landes Rheinland-Pfalz, der Neubau hatte 16 Millionen Euro gekostet. Beides war allerdings aus Bundesmitteln finanziert worden. Das Gesamtprojekt, zu dem die Verlegung der B9, die neuen Auf- und Abfahrten sowie die Plätze am Rheinufer gehören, soll unterm Strich runde 75 Millionen Euro gekostet haben, bezahlt von Bund, Land und Stadt. Ein Sprecher von „Hessen mobil“, das die Sanierung der alten Brücke durchgeführt hatte, erklärte auf Nachfrage, dass mit der Freigabe der Brücke die Zuständigkeit für beide Bauwerke an den LBM übergegangen sei. Grundsätzlich sei es aber so, dass eine Brücke, die heute gebaut werde, auf eine Lebensdauer von 60 bis 80 Jahren hin ausgelegt sei. Doch angesichts der Belastungen müssten neue wie alte Brücken stets nach 15 bis 20 Jahren grundlegend saniert werden.

Weitere Hintergründe zur notwendigen Erneuerung der Brücke und die Frage der Auswirkungen auf den Verkehr sollen am Mittwoch in einer gemeinsamen Pressekonferenz von Landesbetrieb Mobilität und Stadt Worms erläutert werden, zu der kurzfristig am Montagnachmittag eingeladen wurde. Bernhard Knoop, Leiter des Landesbetriebes, erklärte auf Nachfrage darüber hinaus, dass ein solches Vorhaben einen langen Planungsvorlauf habe, aber man gleichwohl früh über die gesamte Maßnahme die Öffentlichkeit informieren wolle. Auch über die technischen Details, warum die Brücke durch einen Neubau ersetzt werden muss, werde man genau informieren, kündigte er an.