Anlässlich des Jahrestages gibt es am 18. November ein vielfältiges Programm. Was neben Kurzführungen und einer Fotoausstellung noch geboten wird.
WORMS. (red). Am Freitag, 18. November, wird in der Hintere Judengasse 6 von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt ein attraktives Programm zur Erinnerung an das 40-jährige Bestehen des Raschi-Hauses geboten. Eine Fotodokumentation zeugt vom Wiederaufbau des Hauses zwischen 1968 und der Einweihung im November 1982. Um 11 und 14 Uhr bietet Aquilante De Filippo von der Unteren Denkmalschutzbehörde jeweils Kurzführungen zur Baugeschichte des Raschi-Hauses im Kontext des SchUM-Welterbes an. Der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Gerold Bönnen, geht um 15 und 17 Uhr jeweils mit einem Kurzvortrag inklusiver Fotopräsentation auf die Geschichte des Wiederaufbaus ein und um 14.30 Uhr richtet Oberbürgermeister Adolf Kessel sein Grußwort an die Gäste. Des Weiteren werden ausgewählte Neuzugänge des Jüdischen Museums der Stadt Worms präsentiert und Bücher zu Sonderpreisen verkauft.
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Ende November 1982 konnte nach jahrelangen Planungen, Überlegungen und komplexen Vorarbeiten das Raschi-Haus in der Hintere Judengasse als neue Heimstatt für eines der ersten jüdischen Museen in Westdeutschland nach der NS-Zeit und zugleich als Zweckbau für das Stadtarchiv mit seiner Fotoabteilung und für die Untere Denkmalschutzbehörde seiner Bestimmung übergeben werden. Der damalige Oberbürgermeister Wilhelm Neuß konnte viele Väter und Mütter des Baues zur Einweihung in dem gelungenen und bis heute lebendigen Ort, der mittelalterliche Substanz mit modernen Anforderungen geschickt kombiniert, begrüßen. Dazu gehörten neben dem vor kurzem verstorbenen Architekten Rainer Kleebank der langjährige Leiter von Archiv und Museum, Ehrenringträger Fritz Reuter (1929-2021), der 1977 das für die Realisierung entscheidende Konzept für den Wiederaufbau und die vielfältige, nachhaltige Nutzung des alten neuen Baues vorgelegt hatte. Ebenso wie Vertreter der Jüdischen Gemeinde Mainz und Dr. Otto Böcher, Wormser Theologe und Kunsthistoriker, einer der frühesten Mahner für eine angemessene Nutzung des 1971 abgerissenen ‚alten‘ Baues. Der Bau steht im Kontext der seit den 1970er-Jahren erfolgten Sanierungsanstrengungen im Bereich der Judengasse unter Federführung des damaligen Stadtplaners Wolfgang Grün.