Bekenntnis zur Rinderoulade: Jürgen David stellt sein Buch „Butcher‘s Revolution“ vor.
Von Michaela Weber
Zwischen Koch- und Fachbuch: In seiner „Hall of Beef“ präsentiert Jürgen David sein neues Buch.
(Foto: BilderKartell/Ben Pakalski)
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WORMS - Eine Mischung aus Fachbuch, Kochbuch und Krimi: So beschreibt Metzgermeister Jürgen David selbst sein Erstlingswerk, in dem er auf 256 Seiten mit geballtem Fachwissen glänzt, der Leidenschaft für sein Handwerk freien Lauf lässt und für einen bewussteren Fleischkonsum eintritt.
Anlässlich der Präsentation von „Butcher’s Revolution“ lud er am Dienstag in seiner 2017 etablierten Hochheimer „Hall of Beef“ Wegbereiter und Freunde zu einer Verkostung mit Gerichten rund um das im Wiesbadener Tre Torri Verlag erschienene Buch ein.
In diesem erzählt der Metzger in fünfter Generation, wie er die elterliche Dorfmetzgerei revolutionierte, indem er neue Wege beschritt im Bereich der Fleischtrockenreifung inklusive der Entwicklung der ersten begehbaren Salzreifekammer in Deutschland. Er berichtet über die enge Zusammenarbeit mit regionalen Landwirten, liefert Wissenswertes und Praktisches vom Einkauf bis zur Zubereitung, blickt hinter die Kulissen der „Wurstküche“, beschäftigt sich mit der Zukunft des Metzgerhandwerks und stellt schließlich seine „Big Butcher Night“ vor, ein monatliches Event, bei dem verschiedene High-End-Steaks verkostet werden können. Jedes der fünf großen Kapitel endet mit einer thematisch passenden Rezeptstrecke, die die BBQ-Klassiker Pastrami und Pulled Pork ebenso versammelt wie die klassische Hausmannskost Sauerbraten, Rinderroulade, Wiener Schnitzel und Co.
Genau diese traditionellen Gerichte habe er in seinen 28 Jahren als Metzger viel länger können müssen, so David, bevor neue Trends wie Barbecue kamen. „Davon waren 18 Jahre nicht lustig. Die Metzgerei stand nicht wirklich rosig da, und ich wollte nicht der Idiot sein, der es an die Wand fährt. Also musste ich erfinderisch werden und neue kreative Wege suchen“, erklärte der 43-Jährige.
Aus seinen Erfahrungen hat er ein Buch gemacht, in dem er die eigene Geschichte erzählen wolle, „aber nicht wie ein Fachlehrer, sondern locker, verständlich, lustig und spannend“, um andere Metzger zu motivieren, mit Rezepten für Endverbraucher und mit fundiertem Fachwissen.
Über die positive Resonanz, die er von Kollegen auch aus dem Ausland erhält, freut sich Jürgen David besonders: „Das zeigt mir, dass ich nicht totalen Müll abgeliefert habe und dass das Buch in der Szene gut ankommt.“
Wie gut er ankommt mit seinem innovativen Konzept, Fleisch als hochwertiges Lebensmittel in stilvoller Umgebung mit Eventcharakter zu zelebrieren, zeigt auch seine Auszeichnung als bester Metzger von Rheinland-Pfalz durch das Gourmetmagazin „Der Feinschmecker“, das in seiner September-Ausgabe die 500 besten Metzger Deutschlands vorstellte.