WORMS - Es ist ja ein durchaus bekanntes Phänomen, dass so mancher, den man für einen Ur-Wormser oder doch zumindest fest verwurzelten Rheinhessen hält, gar keiner ist. So wie Walter Passian, der mit einer echten Begeisterung fürs Theater die Wormser Volksbühne über viele Jahre hinweg mehr als begleitet hat oder in seinen Rheinhessen-Krimis die Liebe zur Nibelungenstadt erkennen ließ. Tatsächlich wurde er im nordhessischen Kassel geboren, 1949 war dies. Vergangene Woche ist Walter Passian überraschend gestorben. Am Dienstag, 4. April, 11 Uhr, findet die Beisetzung auf dem Hauptfriedhof Hochheimer Höhe statt.
Dass er eigentlich gelernter Kartograf war und bei der Deutschen Bundesbahn arbeitete, wissen nicht allzu viele. Aber diese Tätigkeit hat ihn zumindest über Frankfurt nach Mainz gebracht, von wo er schließlich 1984 den Weg nach Worms fand und hierblieb – der Volksbühne wegen. Zunächst als Schauspieler im Ensemble des ambitionierten Laientheaters, aber bald auch mit Regiearbeiten. Mit besonderer Leidenschaft widmete er sich den Kindermärchen für die Weihnachtszeit. Bis zuletzt gehörte Passian dem Vorstand der Volksbühne als Künstlerischer Leiter an. Darüber hinaus unternahm er auch Ausflüge ins Pfälzische: Im Theater Hemshofschachtel wurden seine Stücke auch gespielt.
Im Jahre 2001 erschien sein erster Kriminalroman. Das Schreiben war in den letzten Jahren seine große Leidenschaft, in der Folge auch die Lesungen. Daher wohl auch sein jahrelanges Engagement beim Vorlesewettbewerb der Grundschüler.
Die Volksbühne plant eine Trauerfeier zu einem späteren Zeitpunkt.