Das Ensemble Paulinum und das Barockorchester Pulchra Musica werden die Johannes-Passion in historisch überlieferter, kleiner Besetzung aufführen. Archivfoto: pa/Balzarin
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WORMS - Die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach gehört zum festen Programm vieler Chöre, in Worms war sie vor einigen Jahren in der Dreifaltigkeitskirche mit dem Wormser Bachchor zu hören. Am kommenden Sonntag, 19. März, ist sie um 16 Uhr in der Dominikanerkirche St. Paulus zu erleben – in einer seltener zu hörenden Fassung, nämlich jener von 1725.
Christian Bonath studierte das Werk mit seinem Ensemble Paulinum und dem Barockorchester Pulchra Musica ein. Er ist überzeugt, dass sie „dem, wie die Musik von Bach gedacht war, nahe kommen“, wie er sagt. Das bedeutet vor allem eine Reduzierung. Während seit der Bach-Renaissance mit Felix Mendelssohn Bartholdy die romantische Aufführungspraxis mit großem Orchester und großem Chor vorherrscht, geht es mit dem Ensemble Paulinum nun zu den barocken Ursprüngen von vor 300 Jahren zurück. Statt einer Hundertschaft werden in St. Paul 14 Sänger den Chor bilden, das Orchester in kleiner Besetzung spielen, so wie Bach selbst seine Johannes-Passion aufgeführt hatte, sagt Bonath. Der Klang werde dadurch transparenter, akzentuierter, an vielen Stellen komme er kristallklar daher und nicht überwältigend mächtig wie in der Romantik, schwärmt der Chorleiter. Hinzu kommen die historischen Instrumente des Barockorchesters, die für einen spezifischen Klang sorgen. „Das ist eine ganz neue Hörerfahrung“, kündigt Bonath für die Zuhörer an, für die Sänger sei es eine große Herausforderung. Nach vielen Stunden Probearbeit kann das Pater Daniel Stadtherr, Tenor im Ensemble Paulinum, nur bestätigen. Es sei wie ein Studium gewesen, sich in diese historische Darbietungsform hineinzuversetzen. Christian Bonath konnte Gäste für das Konzert gewinnen. Zuerst nennt er den Tenor Andreas Karasiak von der Hochschule für Musik in Mainz, einen sehr erfahrenen und erfolgreichen Tenor, der den tragenden Part des Evangelisten Johannes singen wird. Der Wiesbadener Bariton Johannes Hill singt den Christus, die Koloraturmezzosopranistin Jina Oh gehört zum Ensemble des Staatstheaters Mainz.
Wer die Johannes-Passion kennt, der wird sich in der Aufführung am Sonntag womöglich wundern: Anfang und Ende sind ungewohnt. Die Fassung von 1725 sei nämlich die zweite, die Bach selbst umgeschrieben hatte, wohl, um nicht zweimal die gleiche Version aufführen zu müssen, vermutet Bonath. Hier erklingt zu Beginn „Oh Mensch, bewein deine Sünde groß“, was später in seiner Matthäus-Passion als großer Schlusschoral auftaucht. Auch den Schluss seiner Johannes-Passion änderte Bach in der Aufführung von 1725.
VERLOSUNG
Wir verlosen zweimal zwei Karten für die Johannes-Passion am Sonntag, 19. März, 16 Uhr, in St. Paul in Worms.
Wer Interesse hat, schreibt bis zum 16. März, 12 Uhr, an die WZ, Adenauerring 2, 67547 Worms, oder mailt an wz-worms@vrm.de.
Auf allen Zusendungen sollten neben Name und Adresse das Stichwort „Johannes-Passion“ und auch eine Telefonnummer des Absenders vermerkt sein, unter der er tagsüber erreichbar ist.
Die Karten der Gewinner sind dann an der Abendkasse hinterlegt.
Karten
Karten gibt es zu 15 Euro im Dominikanerkloster, Telefon 06241-92 04 00, bei Bücher Bessler in der Friedrichstraße, Telefon 06241-2 4 3 2 7, oder in der Kunsthandlung Steuer, Kämmererstraße, Telefon 06241- 2 3 8 9 0.