Wormser Gauß-Gymnasiasten führten das Musical „Rocky Horror Show“ von Richard O’Brien auf – auch 45 Jahre nach der Premiere ein Bühnenerfolg.
45 Jahre nach der Premiere führten die Gauß-Gymnasiasten das Musical von Richard O’Brien auf.
(Foto: photoagenten/Ben Pakalski)
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WORMS - (eew). Selbst 45 Jahre nach der offiziellen Premiere des Musicals von Richard O’Brien hat die „Rocky Horror Show“ in der Variante der englischen Theater-AG des Gauß-Gymnasiums noch das Publikum begeistert. Das bunte Treiben füllte am Mittwoch- und Donnerstagabend die gesamte Aula.
„Let’s do the Time Warp again!“, forderte Christine Wolf, die gemeinsam mit Micha Knerr die AG leitet, vor dem sechsten Stück der Gruppe „The Wild(e) Things“ die Zuschauer zur aktiven Teilnahme auf. Nicht nur beim Finale folgten viele ihrer Einladung und tanzten den „Time Warp“ mit. Wer sich zuerst nicht mitreißen ließ, konnte zunächst mit den ausgeteilten Leuchtstäbchen zur Stimmung und der farbenfrohen Atmosphäre beitragen. Aber auch ohne Selbstbeteiligung hatte man das Gefühl, mitten in der Szene zu stehen, da die Schauspieler von Zeit zu Zeit die Bühne auf den Zuschauerraum ausweiteten.
Die Diener sind Außerirdische
Schon kurz nach Beginn der Darbietung mit einer für folgende Thematiken verhältnismäßig gewöhnlichen Verlobung zweier Hauptpersonen, Brad (Anna Lohmann) und Janet, die mittwochs von Anna Jäger und donnerstags von Isabell Braun gespielt wurde, wandelte sich das Bühnenbild in eine skurrile Regenbogenwelt. Dies deutete bereits darauf hin, dass Toleranz gegenüber jedweder sexuellen Ausrichtung, wie zuvor von Wolf angesprochen, eine tragende Rolle spielen sollte.
UNTERSTÜTZUNG
Plakat: Tom Rogalla
Choreografie: Danielle André und Elena Weis
Technik: Tim Bormann, Nils Götz, Tom Rogalla, Simon Kilinc, Marlon Bastian, Gerrit Gerhartz, Leon Bastian, Robin Zuber, Max Hammermann, Noah Berger, Daniel Nitzpon und Tobias Gunnesch
Make-up: Vanessa Lasarowice und Evelin Traut
Aufgrund einer Autopanne mussten sich die frisch Verlobten in einem nahegelegenen Jagdschloss Hilfe suchen, deren Bewohner soeben dabei waren, die „Geburt“ der vom transvestitischen Hauseigentümer Frank (Lene Jäger/Katharina Lang) kreierten Gestalt Rocky Horror (Leon Grabowsky) zu feiern. Trotz ihrer Ängste blieb das Paar mangels Alternativen und erlebte so auch mit, wie Columbias (Sydney Holsten/Jule Wies) Freund Eddie (Jan Bormann) vor aller Augen getötet wurde. Während ihres Aufenthalts stürzten sich beide ihrerseits in Affären mit Frank beziehungsweise Rocky. Spätestens als der allseits bekannte Dr. Scott (Vanessa Fenske) auftauchte, geriet die Situation außer Kontrolle, sodass selbst der Erzähler (Noah Dürkes/Jannika Heckmann) nicht mehr viel auszurichten vermochte. Zum krönenden Abschluss offenbarten die Diener Riff Raff (Florian Bonath/ Marie Rudolf) und Magenta (Lena Friedrich/Joely Jotzo) ihre wahre Identität als Außerirdische und ermordeten bis auf Brad und Janet alle mit ihrem Laser. Rechtzeitig zum großen Abschlusslied waren glücklicherweise alle wieder wohlauf und konnten dem Publikum, darunter viele Lehrer und Ehemalige, noch einmal kräftig einheizen, sodass es keinen auf den Stühlen hielt. Christine Wolf wertete die Aufführungen als großen Erfolg und bedankte sich bei allen, die im Vorfeld sowie an den zwei Tagen selbst dazu beigetragen haben.