Schüler und Lehrer des Gauß-Gymnasiums Worms nehmen an Medien-Workshop der Hopp Foundation teil
Von Caroline Bingenheimer
Die Schüler erarbeiten in Gruppen Lösungsstrategien für individuelle Probleme mit Medien oder Technik. Foto: photoagenten/Christine Dirigo
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WORMS - Gespannt sitzt eine Klasse vor dem Beamer, denn in dieser Schulstunde soll Goethes Faust einmal nicht nur gelesen, sondern auch visuell betrachtet werden. Doch der Film kann nicht starten, ein großes „Error“ steht auf dem Whiteboard, einer digitalen Tafel. Um zu lernen, wie man in dieser Situation richtig handelt und den Fehler beheben kann, nahmen Schüler und Lehrer des Gauß-Gymnasiums an einem Medienworkshop teil. In Kooperation mit „Hopp Foundation“ und der Hochschule Worms designten acht Lehrkräfte und 14 Schüler gemeinsam Prototypen, die den Einsatz von Medien im Schulalltag erleichtern sollen.
Digitalisierung soll vorangetrieben werden
Zwischen allerlei bunten Klebezetteln, Stellwänden und Tablets wurden in der Hochschule fleißig Konzepte entwickelt, um die Digitalisierungsbestrebungen des Gauß-Gymnasiums umzusetzen. „Die große Frage bei diesem Workshop ist, wie können wir die Neuen Medien im Unterricht sinnvoll integrieren?“, erklärte der stellvertretende Schulleiter des Gauß-Gymnasiums Norbert Fuchs. „Wir haben mit der Hochschule eine aktive Bildungspartnerschaft, können die gute Infrastruktur hier nutzen und für die Teilnehmer ist es ein ganz anderes Gefühl, mal außerhalb des Klassenzimmers zu arbeiten.“ Neben der Hochschule, die die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte, kamen das Know-how und die Materialien für dieses Projekt von Innoki, die ein Partner der Stiftung Hopp Foundation sind. „Mit unserer Methode – ,Design Thinking’ – gehen wir an Schulen und suchen Lösungsstrategien für ganz individuelle Probleme. Etwa, wie könnte das Leitbild einer Schule aussehen, eine Schülerzeitung ins Leben gerufen werden“, erklärte Lea Feldhaus von Innoki.
Zwei Tage lang wurden in Kleingruppen Prototypen entwickelt, die am dritten Tag in der Schule selbst getestet werden sollten. Eine Arbeitsgruppe hat den IT-Sanitäter „Nils“ entworfen. Ähnlich wie die Schulsanitäter, die am Gauß-Gymnasium zur Stelle sind, wenn etwa eine Wunde verarztet werden muss, soll Nils bei technischen Problemen helfen. Dadurch sollen sowohl für die Schüler als auch die Lehrer peinliche Situationen und Hilflosigkeit im Unterricht verhindert werden. Zudem sei es auch wichtig, dass in Zukunft ganz konkret über die einzelnen Fachschaften fachspezifische, digitale Lerninhalte an die Schüler vermittelt werden können, merkte Fuchs an.
Zusammenarbeit mit Hochschule ausbauen
Um all diese Ideen und Ziele in umsetzbare Konzepte zu packen, wurden die interdisziplinären Teams von Medienexperten wie dem Medienpädagogen Christian Kleinhaß unterstützt. „Gerade für junge Menschen ist es wichtig, einen kritischen Umgang mit Medien zu erlernen und sie sinnvoll einzusetzen. Je früher desto besser, weshalb wir für Kindertagesstätten bereits Projekte anbieten.“
Neben diesem Workshop soll auch in Zukunft die Kooperation zwischen dem Gauß-Gymnasium und der Hochschule ausgebaut werden. „Wir werden ab dem Sommer noch enger zusammenarbeiten, denn schließlich sind die jetzigen Schüler des Gauß-Gymnasiums womöglich einmal unsere Studenten“, betonte der Leiter des Fachbereichs Informatik der Hochschule, Normen Haas.