Das Wormser Traditionsunternehmen Renolit hat nur noch zwei Eigentümerfamilien. Betroffen von der neuen Struktur ist auch die RWK-Gruppe.
Von Claudia Wößner
Redaktionsleitung Rheinhessen Süd
Das Wormser Unternehmen Renolit.
(Archivfoto: Renolit)
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WORMS - Die Kartellbehörden haben der Neuordnung der Gesellschafterstruktur bei Renolit zugestimmt. Zum 1. Oktober ist die Neuaufteilung zwischen den Eigentümern in Kraft getreten. Bisher befand sich der Folienhersteller in Familienhand. Das wird auch weiterhin so bleiben.
Allerdings sind es mit den Familienstämmen Fischer und Lang/Helms nur noch zwei statt wie bisher vier Eigentümerfamilien. Fischer und Lang/Helms gehört Renolit jetzt komplett. Sie übernahmen die Muttergesellschaft JM-Holding zu 100 Prozent und damit auch Renolit.
Dafür sicherten sich im Gegenzug die Familien Müller und de Alvear vollständig die Anteile an der RKW-Gruppe aus Frankenthal. Bisher hatten den vier Familien Renolit und die RKW-Gruppe zu gleichen Teilen gehört. Mit der Neuaufteilung der Anteile ist der Umstrukturierungsprozess bei einem der wichtigsten Wormser Unternehmen abgeschlossen. Jakob Müller gründete Renolit 1946 in Worms. Seit den einfachen Anfängen hat sich Renolit zu einem international tätigen Unternehmen entwickelt.
„Wir sind froh darüber, dass wir für die Renolit SE diese wichtige Weichenstellung und den Generationswechsel auf der Eigentümerseite vollzogen und damit die langfristige Fortentwicklung des Unternehmens in Familienhand sichergestellt haben“, teilen Anja Fischer, Christiane Helms und Andreas Lang als Vertreter der beiden Renolit-Gesellschafterfamilien Fischer und Lang/Helms mit.
Die Neuordnung war im Juli vertraglich besiegelt worden, stand aber unter dem Vorbehalt, dass die Kartellbehörden noch zustimmen müssen. Schließlich handelt es sich bei Renolit und der RKW-Gruppe um zwei international tätige Größen der Folienherstellung. Renolit ist ein Spezialist für hochwertige Folien, Platten und weitere Kunststoffprodukte.
Das Unternehmen erzielt nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro pro Jahr. Von den mehr als 4.700 Mitarbeitern arbeiten mehr als 1.000 in Worms. Die RKW-Gruppe bezeichnet sich selbst als Marktführer bei Hygiene- und Agrarfolien sowie Folien für die Getränkeindustrie und Verpackungen für pulverige Güter. Der Umsatz belief sich zuletzt auf 878 Millionen Euro pro Jahr. Für die RKW-Gruppe sind rund 3.000 Mitarbeiter tätig, davon 365 in Frankenthal. „Wir sind davon überzeugt, dass die neue Besitzstruktur die besten Voraussetzungen für RKW bietet, die nächsten Schritte in ihrer Entwicklung zu nehmen“, teilt Hansjakob Müller im Namen der Gesellschafterfamilien von RKW, Müller und de Alvear, mit.
Über weitere Details der Neuordnung haben die Familien Stillschweigen vereinbart. Das gilt insbesondere auch für die Höhe des Wertausgleichs.