„Dada, Dada, Dada“ zum Auftakt: Premiere der neuen Veranstaltungsreihe ist am 26. April.
WORMS - Ein Salon war vom 18. bis 20. Jahrhundert zumeist ein privater gesellschaftlicher Treffpunkt für Diskussionen, Lesungen und musikalische Veranstaltungen. Berühmt waren die Salons der Frühromantik, zum Beispiel der Jenaer Salon von Caroline Schelling und der Berliner Salon von Rahel Varnhagen.
Am Freitag, 26. April, hat nun in Worms der Luthersalon Premiere. Es ist eine neue Veranstaltungsreihe, die sich schlicht und ergreifend so nennt, weil sie im Luthersaal (Friedrich-Ebert-Straße 45) stattfindet, und keine Privatperson lädt ein, sondern die Luthergemeinde. Die Idee dazu hatten die beiden Gemeindepfarrer, Fritz Delp und Simon Pascalis, und Kantor Christian Schmitt. Geplant ist die Reihe für den jeweils letzten Freitag des Monats mit Ausnahme von Januar, Juli und Dezember, immer um 20 Uhr. Vorgesehen ist ein einstündiges Programm mit anschließendem zwanglosem Beisammensein bei Wein und Brezeln.
Wer „Dada, Dada, Dada“, die lyrischen, musikalischen und anderen dadaistischen An- und Zumutungen mit Astrid Haag sowie Katharina und Christian Schmitt vor mehr als einem Jahr im Chateau Schembs verpasst hat, hat am 26. April nun die Gelegenheit, das Trio in Höchstform zu erleben. Und selbst wer in Herrnsheim schon in den Genuss dieser skurrilen Kunstform gekommen ist, wird sich gerne noch einmal daran erfreuen.
Am 31. Mai spricht Pfarrer Fritz Delp über den Politiker und Widerstandskämpfer Carlo Mierendorff. Er war unter anderem ab Mitte Juni 1933 für mehrere Monate im KZ Osthofen interniert, ehe er in weitere Konzentrationslager verschleppt wurde. 2016 wurde sein Leben in der Gedenkstätte Osthofen durch eine Ausstellung, im letzten Jahr in einer neuen Biografie von Axel Ulrich gewürdigt. Karl-Heinz Deichelmann, in Worms vor allem als eindrucksvoller Interpret der sehr erfolgreichen Heylshof-Matineen und der Reihe Literatur im Schloss bekannt, wird am 28. Juni „Leichte Erzählungen von der Schwere des Seins“ des US-amerikanischen Schriftstellers Charles Simmons (1924-2017) vorlesen. Mit dieser Lesung will Deichelmann sein neues Format „Deichelmann liest…“ etablieren, in dem er die Stimmen von Autoren der Moderne zu Gehör bringen will.
Am 30. August kommen die Freunde feuriger südamerikanischer Musik auf ihre Kosten. Katharina Schmitt (Cello) und Christian Schmitt (Klavier) entführen ihre Zuhörer in die Welt des Tango argentino. Zu hören ist auch das titelgebende Stück „Vuelvo al sur“ (Ich kehre zurück in den Süden) vom Meister des Tango nuevo, Astor Piazzolla.
Am 27. September geht Prof. Dr. Werner Zager im Luthersalon der spannenden Frage nach: „Was ist (uns) heilig?“ Die musikalische Gestaltung des Abends übernimmt Christian Schmitt.
Astrid Haag wird am 25. Oktober mit Chansons nach Texten von Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Joachim Ringelnatz und anderen im Luthersalon zu Gast sein. Sie hat diesen Abend unter eine Zeile aus Tucholskys Gedicht „Park Monceau“ gestellt. Christian Schmitt begleitet sie auf dem Klavier.
Der Lutherkantor wird auch den letzten Salon-Abend des Jahres am 29. November gestalten. Im Rahmen einer Vortragsreihe der evangelischen Erwachsenenbildung wird er von „Tieren in der Musik“ erzählen, natürlich illustriert durch musikalische Beispiele. Titel: „Vom Karneval der Tiere“. Der im Programmheft für diesen Abend abgedruckte Vortrag von Prof. Zager wird 2020 nachgeholt.
Eintritt wird nicht erhoben, aber es wird am Ausgang ein Kostenbeitrag erbeten.