Weil betrunkene Gäste nach dem Besuch des Festplatzes die Fäuste schwingen, muss die Polizei mit mehreren Beamten anrücken, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Von Julia Krentosch
Redaktionsleiterin Lokalredaktion Mainz
Noch eine Woche ist der Festplatz samt Rummel auf dem Backfischfest geöffnet (ab dieser Woche ohne Riesenrad).
(Archivfoto: pakalski-press/Ben Pakalski)
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WORMS - Der Besuch auf dem Backfischfest endet am späten Freitagabend für gleich mehrere junge Männer mit einer Strafanzeige, zwei davon müssen die Nacht sogar in einer Zelle auf der Wormser Polizeidienststelle verbringen. Von mehreren Auseinandersetzungen nach Ende des Festtages in der Nacht auf Samstag berichtet die Wormser Polizei per Pressemeldung, von „starken Kräften“, die nötig waren, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Was war passiert?
Das Backfischfest darf in diesem Jahr ja bekanntlich nur mit einem vorab gebuchten Ticket betreten werden – eins pro Person. So möchte die Stadt sicherstellen, dass sich nie mehr als die erlaubte Anzahl an Gästen auf dem Gelände aufhalten. Drei buchbare Zeitfenster gibt es für den späten Samstagabend, jeweils von 19, 20 oder 22 Uhr bis Mitternacht. Um 23.59 Uhr erlischt die Zugangserlaubnis, dann schließt auch der Festplatz. Die Feiernden, 5000 sind auf dem Platz erlaubt aber vielleicht waren bis Mitternacht am Freitag auch nicht mehr ganz so viele dort, strömen dann auf die zwei Ausgänge zu. Zwei gibt es dieses Jahr, der Haupteingang am Barbarossaplatz und einen am anderen Ende des Festplatzes zum Parkplatz hin.
Auseinandersetzungen ziehen Polizeieinsätze nach sich
So auch am Freitag nach Mitternacht. Bis dahin, so heißt es in der Pressemeldung der Polizei, hat man „friedlich und ohne Zwischenfälle“ zusammen gefeiert – auf dem Programm stand am Freitag unter anderem auch der Lampionumzug durch das Wohngebiet der Alt-Wormser Fischerzunft –, und die meisten Gäste ziehen auch friedlich nach Hause. Einige Besucher aber geraten laut Polizei in der Nähe des Festplatzes aneinander, es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei betrunkenen Gruppen. Zwei junge Männer, 20 und 29 Jahre alt, schlagen drei andere dabei mehrfach ins Gesicht. Die Polizei rückt mit „starken Kräften“ an, bringt die Situation unter Kontrolle. Bezogen auf Worms, so heißt es am Sonntag im Telefonat mit der Wormser Polizeidienststelle, bedeutet das: Es waren rund zehn Beamte im Einsatz. Am Ende schreiben die Polizisten vier Strafanzeigen, drei davon wegen Körperverletzung. Weil einer der Beschuldigten Drogen in der Tasche hatte, hagelt es für ihn auch gleich noch die zweite Strafanzeige – wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.
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Zwei Festplatzbesucher kassieren die Polizisten außerdem direkt ein. Weil sie den Polizeieinsatz immer wieder stören und auf mehrfach erteilte Platzverweise nicht reagieren, sprich das Gelände nicht verlassen und die Beamten in Ruhe ihre Arbeit erledigen lassen, endet die Nacht für sie anders als geplant. Statt zu Hause im Bett landen sie auf der Wache in einer Arrestzelle.
Kaum haben die Beamten die Situation rund ums Festgelände aufgelöst, kommt es schon wieder zu einer Auseinandersetzung. In einer Kneipe, etwa fünf Minuten Fußweg vom Festplatz entfernt, sind zwei Männer in Streit geraten. Ein 37-Jähriger ärgert sich, dass er nicht durch die Tür kommt. Grund sind die geltenden Corona-Verordnungen, die zulässige Personenzahl ist erreicht. Zwei Männer geraten deswegen in Streit, es kommt Pfefferspray zum Einsatz. Am Ende stehen zwei Strafanzeigen, die Polizei spricht von „wechselseitiger Körperverletzung“. Was genau passiert ist, kann man auf der Wormser Dienststelle aber erst sagen, wenn der offizielle Einsatzbericht verfasst wurde. Die Beamten, die am Wochenende im Nachtdienst waren, erholen sich – verdientermaßen – gerade davon.