Neubau und Erneuerung der Infrastruktur auf dem gesamten Schulgelände sollen mehr als 20 Millionen Euro kosten
Von Johannes Götzen
Redaktionsleiter Lokalredaktion Worms
Das alte Gebäude, die einstige Diesterweg-Hauptschule, soll weitestgehend abgerissen werden, wenn ein Neubau errichtet ist.
(Archivfoto: BilderKartell/Ben Pakalski)
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WORMS - Die Pfrimmtal-Realschule plus wird teurer als geglaubt. Bislang existierte eine Kostenschätzung, die bei 13,5 Millionen Euro lag. Nun gibt es eine erste Kostenberechnung, diese liegt bei etwas mehr als 17 Millionen Euro. Doch damit noch nicht genug: Da für den gesamten Schulbereich die Infrastruktur mit Leitungen und Rohren erneuert werden muss, sind hier noch einmal 3,7 Millionen Euro zu investieren. Insgesamt wird das Projekt damit mehr als 20 Millionen Euro kosten.
Das alte Gebäude, die einstige Diesterweg-Hauptschule, soll nach einem Neubau weitestgehend abgerissen werden. Der Neubau soll es dann ermöglichen, dass die Pfrimmtal-Realschule plus an diesem Standort zusammengezogen werden kann. Aktuell sind Klassen nach Pfeddersheim zur Paternusschule ausgelagert. Das war aus Sicht der Schulleitung pädagogisch und organisatorisch nicht die optimale Lösung.
Deshalb hatte der Stadtrat den Neubau im Jahre 2017 beschlossen, nicht zuletzt, weil hier Fördermittel aus dem Konjunkturpaket 3.0 des Bundes erwartet werden. 8,5 Millionen Euro sollen von diesem Bundesprogramm nach Worms fließen. Wobei Oberbürgermeister Michael Kissel in der Stadtratssitzung am Mittwoch dazu anmerkte, dass dieses Förderprogramm die Stadt auch in einen Zugzwang bringe. Nicht nur, weil der städtische Anteil an den Kosten eben auch bei 8,5 Millionen Euro liegt, die aufgebracht werden müssen. Sondern vor allem, weil Zeitdruck entsteht. Die Förderzusage ist daran gebunden, dass das Projekt bis 31.12.2022 nicht nur beendet ist, sondern auch abgerechnet.
Dass die Kosten nun höher liegen, erklärte Kissel dem Rat vor allem damit, dass die bislang genannten 13,5 Millionen Euro lediglich eine Kostenschätzung gewesen seien. Bei der nun vorliegenden echten Berechnung sei zudem eine Baukostensteigerung von 15 Prozent bis zur mittleren Bauzeit einkalkuliert worden. Deshalb spricht die Verwaltung von einer „moderaten“ Kostensteigerung.
Neu sind allerdings die Kosten für die zu erneuernde Infrastruktur auf dem gesamten Schulgelände, auf dem sich auch die Grundschule befindet. Die rund 60 Jahre alten Leitungen seien „abgängig“, so die Fachleute. Die alten, wegen des früheren Schwimmbades heute überdimensionierten Leitungen müssen erneuert und den aktuellen Vorschriften, etwa zur Trinkwasserhygiene, angepasst werden. Um die Kosten gering zu halten, sollen diese Arbeiten sinnvollerweise mit dem Neubau der Pfrimmtal-Realschule plus erfolgen. So könnten Synergieeffekte genutzt werden.
Der Rat nahm diese Kostenentwicklung ohne Debatte einstimmig zur Kenntnis.