Nach Messerattacke in Worms: Zwei Verdächtige gefasst
Eineinhalb Wochen nach dem Angriff in der Fußgängerzone, bei dem ein 29-Jähriger verletzt wurde, kann die Polizei einen ersten Erfolg vermelden. Doch die Ermittlungen gehen weiter.
Von Christine Bausch
Reporterin Rheinhessen
Das Foto zeigt die Einmündung der Friedrichstraße beziehungsweise der Martinspforte in der Kämmererstaße. In der dortigen Fußgängerzone wurde ein Mann auf offener Straße angegriffen und mit einem Messer verletzt.
(Archivfoto: pakalski-press/Boris Korpak )
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WORMS - Im Zusammenhang mit dem Messerangriff in der Kämmererstaße hat die Polizei zwei Männer festgenommen. Laut Matthias Bockius, Sprecher der Polizei in Mainz, handelt es sich um zwei kosovarische Staatsbürger, 41 und 40 Jahre alt. Sie sollen gemeinschaftlich einen 29-jährigen Mann auf offener Straße angegriffen und mit Messerstichen schwer verletzt haben – wer dabei welche Rolle spielte, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Die beiden Männer sitzen in Untersuchungshaft. Der Vorwurf: Versuchter Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.
Der 29-Jährige war am frühen Abend des 7. Juli in Begleitung eines Freundes in der Fußgängerzone unterwegs gewesen, als er mutmaßlich von den jetzt festgenommenen Männern angegriffen wurde. Die beiden Männer traktierten ihr Opfer zunächst mit Schlägen und Tritten, schließlich zückte einer von ihnen ein Messer, stach auf den 29-Jährigen ein und verletzte ihn erheblich. Der Begleiter des Opfers versuchte dazwischen zu gehen und wurde dabei leicht verletzt. Ein Mitarbeiter der städtischen Ordnungsbehörde, der zufällig in der Nähe war, stoppte den Angriff beherzt und setzte auch einen Notruf ab. Das Opfer, das nicht aus Worms kommt, wurde in einem Krankenhaus behandelt und konnte anfangs länger nicht zu dem Vorfall befragt werden. Die Täter flüchteten zu Fuß, mindestens einer von ihnen stieg dann in ein Auto und fuhr davon.
Vier Tage zuvor, am 3. Juli, hatte es ganz in der Nähe, an der Einmündung der Friedrichstraße beziehungsweise der Martinspforte in die Kämmererstraße, eine lautstarke Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen gegeben. Um eine Eskalation zu verhindern, nahm die Polizei vorübergehend drei türkische und einen kosovarischen Staatsbürger in Gewahrsam. Mehrere Schlag- und Stichwaffen wurden sichergestellt. Im Raum stehen hier gefährliche Körperverletzung, Verstöße gegen das Waffengesetz und Sachbeschädigung – das Auto eines Beteiligten wurde demoliert. Wiederum in der Nähe hatte ein Mann am 30. April die Scheiben eines Bistros eingeschlagen, im Inneren einen Spielautomaten demoliert und den Inhaber angegriffen. Ob die Vorfälle zusammenhängen, kann die Polizei noch immer weder bestätigen noch ausschließen – das ist Gegenstand der umfangreichen Ermittlungen. Gleichzeitig verfolgt die Mainzer Kripo aber auch mögliche weitere Ermittlungsansätze.