Mit Fahrsimulator und Rauschbrille: Verkehrssicherheitstag in Worms informiert über Gefahren
Der Verkehrssicherheitstag in der Wormser Innenstadt bot den Besuchern zahlreiche Informations- und Mitmachangebote. Das Ziel der Veranstaltung: „Wir wollen den Menschen Tipps geben, wie sie sich sicherer im Verkehr bewegen“, erklärte Peter Pilger, Regionalvorsitzender ACE Rheinland-Pfalz.
Von Daniel Berkes
Beim Verkehrssicherheitstag in Worms gab es auch hilfreiche Informationen zu Autositzen für Kinder. Foto: photoagenten/ Alessandro Balzarin
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WORMS - „Vorbeugen, vermeiden und helfen“ - so lautet das Motto des diesjährigen Verkehrssicherheitstags des Auto Clubs Europa (ACE) für Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland. Oberbürgermeister Michael Kissel hatte für diesen Tag, der vom ACE zum siebten Mal ausgerichtet wurde, die Schirmherrschaft übernommen. „Wir wollen den Menschen Tipps geben, wie sie sich sicherer im Verkehr bewegen“, erklärte Peter Pilger, Regionalvorsitzender ACE Rheinland-Pfalz, am Samstag am Stand in der Kämmererstraße.
Der Verkehrssicherheitstag in der Wormser Innenstadt bot den Besuchern zahlreiche Informations- und Mitmachangebote. Dazu gehörte etwa der ACE-Brems- und Aufprallsimulator, ein Auto, das auf zwei Schienen stark beschleunigt werden kann, wodurch jeder das Gefühl eines Frontal- beziehungsweise Heckaufpralls selbst erleben konnte. Dabei wurde den Teilnehmern die Wichtigkeit eines Fahrsicherheitstrainings ans Herz gelegt, bei dem unter anderem die Reaktionszeit bei einer Gefahrenbremsung verbessert wird, was bereits Leben retten kann.
Am ACE-Stand hatte jeder Besucher die Möglichkeit, sich direkt vor Ort eine Rettungskarte ausdrucken zu lassen. Diese Karte unterstützt Rettungskräfte dabei, im Notfall die beste Hilfe leisten zu können. Durch die individuell angelegte Karte wissen die Helfer, wo sich im Fahrzeug beispielsweise die Airbags, Karosserieverstärkungen, Batterie oder der Tank befinden. So können die Rettungskräfte das Fahrzeug in einer Notfallsituation schnell und sicher öffnen.
Aktuelle Situation
Hinsichtlich der Verkehrstoten habe es in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gegeben, vermeldete ACE-Bundesvorsitzender Stefan Heimlich. Auf der anderen Seite sei die Tendenz von aktuell 3400 Verkehrstoten im Jahr 2018 leider nicht mehr fallend.
„Der Grund dafür ist die Ablenkung am Steuer, die etwa durch die Benutzung des Smartphones hervorgerufen wird. Zudem spielt mangelnder Respekt eine wichtige Rolle“, betonte Heimlich und fügte hinzu, dass auf die zunehmende Anzahl von Radfahrern meist zu wenig Rücksicht genommen werde.
Entenangeln mit Rauschbrille
Bei der Polizei testeten viele ihre Reaktionsschnelligkeit: Eine Minute lang hatte man Zeit, um auf einer großen Tafel möglichst viele aufleuchtende Lichter auszuschlagen. Zudem gab es einen Blindfahrt-Generator, wobei die Besucher zuerst eine Geschwindigkeit auswählen konnten. Im zweiten Schritt tippten sie eine zufällige Nachricht in ein Tablet ein und konnten am Ende sehen, wie lange sie in der Zeit blind gefahren sind. „Ziel ist es zu erkennen, dass es lebensgefährlich ist, während der Fahrt auch nur eine Sekunde aufs Handy zu schauen. In der Zwischenzeit muss nur ein Hund oder ein Kind auf die Straße laufen, für die es dann keine Chance mehr gibt“, warnte Polizistin Sabine Attig von der Verkehrssicherheitsberatung. An einem Fahrsimulator konnte man seine Fahrkünste bei potenziellem Alkoholeinfluss unter Beweis stellen - mit dem Ergebnis, dass man das Auto lieber zuhause stehen lassen sollte. Darüber hinaus erwies sich das Entenangeln mit einer Brille, die Rauschzustände von 0,8 und 1,3 Promille simuliert, als quasi unüberwindbares Hindernis.
Neben weiteren Angeboten wie etwa das des DRK mit einer Reanimationspuppe und der Filiale Fielmann mit einem Sehtest und Brillen-Check hatten auch einige Kinder auf der Hüpfburg ihren Spaß. Dazu gab es Vorführungen von Feuerwehr, DRK Ortsverein Südlicher Wonnegau sowie der ASB-Rettungshundestaffel. „Der Verkehrssicherheitstag ist eine wichtige Sache“, meinte Landtagsabgeordneter und OB-Kandidat Adolf Kessel (CDU). Wichtig sei er deshalb, weil explizit auf die Gefährlichkeit der Smartphone-Nutzung hingewiesen werde und durch die Präsentation in der Fußgängerzone viele Menschen erreicht würden.