Ulrike Röder und Nicole Lory sammeln in und um Worms Kronkorken. Der Erlös aus dem Verkauf der Flaschenverschlüsse kommt Patienten mit Darmerkrankungen zugute.
Von Karl M. Wirthwein
Im Wormser Rathaus präsentierten Nicole Lory (r.) und Ulrike Röder (2.v.r.) ihre Spendenaktion. Die Sammlung unterstützen auch Henriette Zimmer (Regionalleiterin der EWR, links) und OB Michael Kissel.
(Foto: BilderKartell/Andreas Stumpf)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
WORMS - Im Mai hatte diese Zeitung über die Wormserin Ulrike Röder berichtet, die seit mehreren Jahren mit Morbus Crohn lebt. Über Aktfotos wollte sie auf ihre Morbus-Crohn-Erkrankung aufmerksam machen und zeigen, dass sie trotz der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung ein ganz normaler Mensch ist. Gleichzeitig war ihr Plan, Werbung für die Aktion „Worms und Umgebung sammeln Kronkorken“ zu machen. Dieser Plan ist aufgegangen, hat sich doch die Kronkorkensammlung nun auch in Worms etabliert, wie bei einem Termin im Rathaus deutlich wurde.
Der Verein Lila Hoffnung sammelt seit einigen Jahren Kronkorken, deren Blech noch zu gebrauchen ist. Der Erlös aus dem Verkauf an Wertstoffhändler wird an die Felix-Burda-Stiftung gespendet, die sich der Darmkrebsvorsorge verschrieben hat und unter anderem die Patientenhilfe Darmstadt unterstützt.
Die Wormser Organisatorinnen Ulrike Röder und Nicole Lory haben nicht nur selbst gesammelt, sondern auch Gastronomen mit ins Boot geholt. Einige haben bereits Kronkorken abgegeben; andere die Zusage gegeben, diese zukünftig dem guten Zweck zuführen zu wollen.
Doch was hat es mit den Kronkorken auf sich? Sie haben gerade mal einen Durchmesser von knapp 30 Millimetern, wiegen nicht ganz zwei Gramm und landen meist im Müll. Doch nicht alles, was der Mensch als Müll ansieht, ist tatsächlich wertlos. Das in den Kronkorken enthaltene Kupfer wird im Weiterverarbeitungsprozess extrahiert und weiterverkauft.
Sowohl Betroffene einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung, darunter Morbus Crohn oder Darmkrebs, als auch deren Angehörige unterstützt die Patientenhilfe Darmstadt in einer schwierigen Zeit. Ferner soll mit dieser Aktion das Thema Darmerkrankungen aus der Tabuzone herausgeholt werden. Ulrike Röder und Nicole Lory leisten mit ihrer Sammelaktion einen großen Beitrag hierzu.
Unterstützt werden sie von Oberbürgermeister Michael Kissel, der einen Sammelbehälter im Eingangsbereich der Stadtverwaltung aufstellen ließ. „Zwei weitere Behältnisse wurden beim Energieversorger EWR aufgestellt, einer davon im Kundenbereich“, informiert Henriette Zimmer (EWR-Regionalleiterin Alzey/Worms). Auch in den Ortsverwaltungen Abenheim, Rheindürkheim und Weinsheim sowie auf dem Abfallwirtschaftshof stehen Sammelbehälter. Der erzielte Gewinn soll vor allem Patienten aus der Region zugute kommen. „Allerdings sollen nur Kronkorken der Sammlung beigegeben werden“, betont Nicole Lory. Schraubverschlüsse von Flaschen oder Einmachgläsern können nicht verwertet werden.