Mit schier unerschöpflichem Einfallsreichtum bietet der Wormser Kultur-, Bildungs- und Sportverein großartige Tanzdarbietungen und Gesang.
Von Ulrike Schäfer
Die Tänzer begeisterten mit ihren zauberhaften Choreographien das Publikum.
(Foto: BilderKartell/Martin H. Hartmann)
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WORMS - Es ist fast unglaublich, was der Kultur-, Bildungs- und Sportverein Worms e.V. (Kubis) vor allem im tänzerischen Bereich auf hohem und höchstem Niveau leistet. Davon konnten sich die vielen Besucher der Veranstaltung „Frühlingsharmonie“, darunter auch viele Kinder, am Samstagabend im Theater wieder einmal überzeugen.
Seit 2005 gibt der Verein Jahr für Jahr in einer perfekt organisierten Schau Einblicke in seine Arbeit, und mit Staunen können regelmäßige Besucher verfolgen, wie aus niedlichen Tanzmäuschen fantastische Tänzerinnen werden, die bei vielen wichtigen Meisterschaften vordere bis erste Plätze abräumen.
Doch es wird nicht nur getanzt bei Kubis. Die zwei Programmteile begannen jeweils mit drei Klavierdarbietungen, die sich in Anspruch und Können allmählich steigerten, und Xvichini Gurielixozrevanidze sang mit gewaltiger, stählerner Stimme das Wolgalied und „Recondita armonia“ aus „Tosca“. Gedichte in russischer und deutscher Sprache, mal rührend drollig, mal sehr gekonnt, von kleinen und größeren Kindern vorgetragen, demonstrierten, wie eifrig bei Kubis gelernt wird.
Und das Englische kommt ebenfalls nicht zu kurz, wie die hübsche kleine Szene vom Jäger und den Tigern im Dschungel zeigte. Besonders lustig geriet die Einlage „Kultur und Business“ vor der Filmkulisse des Albert-Schulte-Parks, verfasst vom Vereinsvorsitzenden Waldemar Scherer, inszeniert von der herausragenden Tanzmeisterin und Choreografin Olga Krjukov.
Sie ist die Seele des Ganzen. Höchstpersönlich geleitete sie ihre allerjüngsten Tänzerinnen, putzige Drei- bis Vierjährige, die noch gar nicht so recht zu wissen schienen, wie ihnen geschah, auf die Bühne. Die Fünf- bis Sechsjährigen waren schon versierter, und was dann kam, war einfach nur sehr beachtlich zu nennen.
Im Lauf des gut zweistündigen Programms, das von Sergej Nazare und der selbst brillanten Tänzerin Christina Olenberger moderiert wurde, waren die Gruppen Schmetterlinge, Kolibri, Melodie, Konfetti, Aquarell, Blitz und das fantastische Duo Anastasia Krjukov und Angelina Sagrebin zu sehen. Die beiden tanzen seit 15 Jahren und holten im letzten Jahr mit ihrem Tanz „Kalinka“ eine Silbermedaille bei den europäischen Meisterschaften in Spanien. Sie begeisterten in dieser Schau auch mit dem tollen Ausdruckstanz „Caught in society“. In einem bebilderten Rückblick konnte das Publikum ihren Werdegang verfolgen, und als Geschäftsführer Michael Krjukov ihnen Blumen und Pokale überreichte, flossen ein paar Tränchen der Rührung.
Mit Preisen ausgezeichneter Augenschmaus
Es ist unmöglich, den geradezu unerschöpflichen choreografischen Einfallsreichtum Krjukovs, die enorme Körperbeherrschung und das atemberaubende Tempo der Tänzerinnen und die fantastischen Kostüme (Schneiderin: Natalie Kaiser) zu beschreiben. Ein mit Preisen ausgezeichneter Augenschmaus folgte auf den anderen. Zum krönenden Abschluss zeigte Konfetti den opulenten Folkloretanz „Winter“, mit dem sich die Gruppe für die diesjährigen Weltmeisterschaften in Portugal qualifiziert hat.
Dass Kubis ein echter Schatz ist, mag wohl auch Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek, der Mitwirkende und Gäste in fließendem Russisch begrüßte, so empfinden. Desgleichen das Publikum, das am Ende des Abends den vielen tanzenden und winkenden Menschen auf der Bühne kräftigen Beifall zollte.