Samstag,
10.08.2019 - 00:00
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Kommentar zum Klimanotstand: Quo vadis, Worms?
WORMS, STADT - Ist das Ausrufen des Klimanotstandes nur ein symbolischer Klimaaufschrei? Symbolpolitik, bei der die Grünen mit idealistischen Forderungen punkten wollen? Kann sein. Aber was wäre schon dabei? Gerade erst hat der Bericht des Weltklimarats IPCC klar gemacht: Wir müssen handeln. Nicht morgen. Heute. Mit dem Ausrufen eines Klimanotstands für Worms wird Klimapolitik emotional aufgeladen. Die Krise erhält zusätzlich Aufmerksamkeit. Das ist gut. Obwohl man meinen sollte, das Thema Klimakrise ist bei uns allen längst angekommen: Starkregen folgt auf Dürre, Hitzewoche auf kalte Sommertage. Schüler verpassen lieber den Unterricht, um den Erwachsenen klarzumachen: Wir müssen handeln! Normal ist das nicht. Überflutete Keller in Worms sind nicht lebensbedrohlich. In anderen Ländern müssen Klimaflüchtlinge ihre Heimat verlassen. Warum? Weil wir als Industriestaat und Technik-Nation die Energiewende nicht hinbekommen. Natürlich sollten wir uns auch an die eigene Nase fassen. Wer lieber mit dem Auto zum Bäcker fährt, statt mit dem Fahrrad, weiß ja nicht, wie schlecht die Radwege in Worms sind. Die Wende geht nur gemeinsam mit der Politik. Der Klimanotstand ist vor allem ein Zeichen: Ja, wir arbeiten daran! Wir wollen auch, dass die Jugend eine Zukunft hat! Der Stadtrat und die Verwaltung müssen sich in der kommenden Woche entscheiden, wo die Prioritäten liegen: Kreisel oder Verkehrswende? Bienensterben oder Blütenwiese? Theater oder Klimapolitik? Quo vadis, Worms?