Interesse an Worms-App „schaz“ ist auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin riesig
Von Anita Pleic
Redaktionsleitung Rheinhessen
Mit dem Smartphone auf Entdeckungstour in Worms gehen können alle, die die Schaz-App herunterladen. Am 11. April wird sie offiziell vorgestellt. Foto: Anita Pleic
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BERLIN/WORMS - Auf Drachenjagd an der Rheinpromenade, von der eigenen Couch aus den Wormser Dom besichtigen, auf Luthers Spuren durch die Stadt, mit Milow bei Jazz & Joy auf der Bühne stehen – die App „Schaz – Wormser Schätze neu entdecken“ ist eines der am meisten beachteten Projekte, die am Gemeinschaftsstand der rheinland-pfälzischen Regionen und Städte während der Internationalen Tourismusbörse (ITB) vorgestellt werden. Iris Kühn, Pressesprecherin der Wormser Kultur- und Veranstaltung GmbH, Geschäftsführer Sascha Kaiser und Jan Drengner, Professor an der Hochschule Worms, kommen sichtlich zufrieden von der Präsentation ihrer App zurück an den Messestand.
Ein voller Saal mit Kollegen aus der Branche und Multiplikatoren zeigt, dass das, was da im Auftrag der Stadt Worms und in Kooperation mit der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz von Drengner und 60 Studenten im Rahmen eines Forschungsprojekts entwickelt wurde, in der Branche große Beachtung findet. Welche Stolpersteine gab es bei der Projektentwicklung? Wird die App auch nach dem Rheinland-Pfalz-Tag weiterentwickelt? Fragen wie diese hatten die Fachbesucher etliche. „Das war eine sehr gute Präsentation für uns und das Interesse, das merkt man an der Art der Fragen, ist riesig. Das freut mich natürlich sehr“, so Drengner. Es kommt nicht allzu häufig vor, dass das, was in der kreativen Ideenschmiede mit seinen Studenten entsteht, in dieser Form Realität wird.
Stadt will Blogger ins Boot holen
In den vergangenen zwei Jahren haben alle Beteiligten viele mögliche Inhalte generiert, Ideen verworfen, andere weiterentwickelt. Im April stellen sie das Ergebnis in Worms vor, dann kann man die App auch – zumindest einige der 20 Spiele – erstmals nutzen und auf Entdeckungstour gehen. „Für unsere Studenten ist das Ganze natürlich eine super Geschichte“, sagt Drengner. Am Rheinland-Pfalz-Tag selbst soll es an verschiedenen Stellen in der Stadt die Möglichkeit geben, die App genau zu entdecken, auszuprobieren und die Idee dahinter kennenzulernen.
DIE APP
An der Entwicklung der Spiele-App waren im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts der Hochschule Worms Studenten der Fachbereiche Tourismus/Verkehrswesen und Informatik beteiligt. Die App wird am 11. April in Worms vorgestellt.
Bei der ITB präsentierte sich die Stadt Worms außerdem auch am Gemeinschaftsstand der Romantic Cities. Im Rahmen des Medienempfangs der Rheinland-Pfalz-Touristik am Donnerstagabend im ZDF-Hauptstadtstudio wurde die App ebenfalls vorgestellt.
Die Kooperationspartner haben damit ein Tool erstellt, dass dem Nutzerverhalten der Touristen entspricht. Schließlich, so Sascha Kaiser, nutzen mehr als 90 Prozent ständig ihr Smartphone, auch im Urlaub. Die Geschichte und Kultur einer Stadt über das Endgerät erlebbar zu machen, kann deshalb der Schlüssel zur noch stärkeren Positionierung der Marke Worms sein, da ist man sich einig. Und genau das ist der Punkt, der für die ganze Branche besonders interessant ist, weil Digitalisierung für alle die Zukunftsausgabe ist. Zumal sich durch die Möglichkeiten der Digitalisierung erlebbar machen lässt, was eigentlich im Stadtbild gar nicht mehr zu sehen ist. Für den Rheinland-Pfalz-Tag selbst ist dabei geplant, dass die Besucher bei der virtuellen Schatzsuche Punkte sammeln können. Auf die eifrigsten Punktsammler warten dann verschiedene Gewinne. Für die Landesregierung ist Schaz ein Projekt, das beispielhaft sein soll für die Tourismusentwicklung des Landes. Schließlich bieten sich hier Mehrwerte für Stadt, Land, Touristen und Hochschule.
Dass der Tourismus für Worms in Zukunft eine Schlüsselrolle spielt und gerade der Rheinland-Pfalz-Tag mit der App eine sehr gute Möglichkeit bietet, die Stadt als Reiseziel in Szene zu setzen, hatte OB Michael Kissel schon im Vorfeld der ITB betont. Die Fachbesucher haben das mit ihrem Interesse an der App bestätigt. Um sie über die Grenzen der Region hin weiter zu vermarkten, wird die Stadt auch Blogger mit ins Boot holen. „Erste Kontakte zu einem Stuttgarter Blogger mit einer großen Leserschaft haben wir schon geknüpft. Andere können da sicher noch folgen“, sagt Kühn. Das Projekt, das in dieser Form einmalig ist in Rheinland-Pfalz, nimmt also gerade so richtig Fahrt auf. Die ITB war ein weiteres Puzzleteil dafür.