SPD-Landesfraktionschef Alexander Schweitzer zeigt sich beeindruckt vom Fortschritt im Andreasstift. Sein Kollege aus dem Stadtrat hofft derweil auf ein neues Museum.
Von Ulrike Schäfer
Bei einem Rundgang durch das Andreasstift machte sich Alexander Schweitzer (li.) mit Jens Guth (2.v.re.) und Hans-Joachim Kosubek (Mitte links) ein Bild von den Fortschritten des Umbaus. Hier soll nächstes Jahr die große Luther-Landesausstellung stattfinden.
(Foto: BilderKartell/Ben Pakalski)
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WORMS - Auf Luthers Spuren wandelte Alexander Schweitzer, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, auf seiner diesjährigen Sommerreise in Worms. Dies geschah nicht ohne Grund, denn vom 17. April bis 31. Oktober 2021 wird im Andreasstift die große Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Freiheit – Worms 1521“ stattfinden, die natürlich noch jede Unterstützung gebrauchen kann. Eingeladen hatte ihn sein Stellvertreter im Landtag, Jens Guth MdL Mit ihm und weiteren Stadtratsmitgliedern ließ sich der Gast aus Mainz zunächst von Kurator Dr. Olaf Mückain das Ausstellungskonzept erläutern, stand im Heylspark an historischer Stätte und folgte dann Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek und Ulrike Breitwieser, Verwaltungschefin der Wormser Museen, durch die noch im Umbau befindlichen Räume des Andreasstifts. Trotz schmalen Budgets und dünner Personaldecke geht es dort mit großen Schritten voran.
„An diesem Ort muss ein neues touristisches Zentrum entstehen“, wandte sich Jens Guth mit Nachdruck an den Fraktionschef, der im Landtag Einfluss auf die Unterstützung von Projekten nehmen kann. Die Stadt habe bei der Städtebauförderung einen Antrag auf bis zu 10 Millionen Euro gestellt, um nach der Lutherausstellung auch das erste und zweite Stockwerk des Hauses modernisieren zu können. Aber auch das Andreasquartier soll entwickelt werden. „Das ehemalige Gesundheitsamt schreit geradezu nach einer neuen, möglicherweise touristischen Nutzung.“
Alexander Schweitzer unterstrich das bedeutende Potenzial der Stadt Worms, insbesondere für den Tagestourismus. „Geschichte und Kultur sind ein beträchtlicher Wirtschaftsfaktor“, führte er aus. „Doch in Worms geht sicher noch mehr.“
Derzeit werbe das Land deutschlandweit mit der Kampagne „Deine goldene Zeit“ für Urlaub in Rheinland-Pfalz. Auch wolle man im zweiten Nachtragshaushalt im August 50 Millionen für die Tourismusentwicklung einstellen, um der von der Corona-Pandemie schwer gebeutelten Branche wieder auf die Beine zu helfen.
Vom Konzept der Lutherausstellung mit ihren weitreichenden Bezügen zeigte sich Schweitzer durchaus beeindruckt. Der Kampf für die Bürgerrechte habe ja in Rheinland-Pfalz eine besondere Tradition, verwies er auf das Hambacher Fest und die 1848er Bewegung. Warum für diese Ausstellung allerdings nur Landesmittel in Höhe von 25 000 Euro fließen, während es seinerzeit für die WKarl-Marx-Ausstellung in Trier 1,5 Millionen gab, konnte er nicht so recht plausibel machen.
Timo Horst, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtrat, sprach die Hoffnung aus, dass die Luther-Ausstellung einen Katalysatoreffekt haben werde. Er wünsche sich, dass nach der Ausstellung ein modernes Mitmach- und Erlebnismuseum mit multimedialen Elementen entstehe. Er legte aber noch einmal gezielt den Akzent auf die städtebauliche Förderung: „Das Viertel zwischen Dom, Andreasstift, historischer Stadtmauer und Heiligem Sand ist ein kultureller Hotspot“, sagte er, „das braucht eine Gesamtentwicklung.“ Voraussetzung sei, dass alle an einem Strang zögen.