Wie geht man miteinander um, wie aufeinander zu? Zu diesem Thema organisiert der Arbeitskreis Asyl und Migration eine kostenlose Filmreihe in der Kinowelt.
Von Ulrike Schäfer
In „Das Wunder von Marseille“ spielt Gérard Depardieu einen eigenwilligen Lehrer, der seinen Schützling aus Bangladesch auf ein Schachturnier in Marseille vorbereitet. Der Film wird am 2. März im Rahmen der Reihe des Arbeitskreises Asyl und Migration in der Kinowelt gezeigt.
(Foto: dpa)
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WORMS - Integration läuft und läuft und läuft… Dieses Motto hat sich der Arbeitskreis Asyl und Migration gegeben, als er vor Jahren begonnen hat, jeweils im März eine kostenfreie dreiteilige Filmreihe im Kino anzubieten. Der tiefere Sinn dieses Mottos ist, dass es Integration schon immer gegeben hat – ob sie gelingt oder nicht, hängt davon ab, wie die Alteingesessenen und die Neuankömmlinge miteinander umgehen, ob sie aufeinander zugehen und voneinander lernen oder ob sie sich abschotten. Die Filme geben Anregungen.
Mischung aus Komödie, Dokumentation und Drama
Der Arbeitskreis Asyl und Migration, in dem unter Leitung des Diakonischen Werkes und der Beauftragten für Migration und Integration die Evangelische Allianz, der Caritasverband, der Internationale Bund, die Arbeiterwohlfahrt, der Helfer- und Unterstützerkreis und der Beirat für Migration und Integration mitwirken, hat – mit Unterstützung von Demokratie leben! – in diesem Jahr entsprechende Filme ausgewählt und dabei wieder eine Mischung aus Komödie, Dokumentation und Drama gefunden.
Im Anschluss sind Gespräche mit Personen vorgesehen, die Praxiseinblick in das jeweilige Thema haben. Alle Filme werden jeweils montags, ab 18 Uhr in der Wormser Kinowelt gezeigt. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Am 2. März wird der Film „Das Wunder von Marseille“ gezeigt (Frankreich 2019, Regie: Pierre François Martin-Laval). Held der Geschichte ist der achtjährige Fahim aus Bangladesch, der mit seinem Vater nach Frankreich fliehen muss. Seine Leidenschaft ist das Schachspielen. Wird es seinem etwas eigenwilligen Lehrer Sylvain Charpentier (Gérard Depardieu) gelingen, ihn zum nächsten Schachturnier nach Marseille mitzunehmen?
Eine Woche später, am 9. März, wird eine preisgekrönte Schwarz-Weiß-Doku über Spracherwerb und gelingende Integration mit dem Titel „Klasse Deutsch“ gezeigt (Deutschland 2018, Regie: Florian Heinzen-Ziob). Die Handlung: Maximal zwei Jahre hat die resolute Lehrerin Ute Vecchio Zeit, um Kinder, die aus dem Ausland neu nach Deutschland kommen, in einem turbulenten Schulalltag auf das deutsche Schulsystem vorzubereiten und ihnen die knifflige deutsche Sprache beizubringen. Am Montag, 16. März, folgt der Film „Capernaum – Stadt der Hoffnung“ (Libanon/USA 2018, Regie: Nadine Labaki). Er vermittelt das ganze Elend des Alltags im Libanon – und zwar aus den Augen eines Zwölfjährigen, der nicht nur sich selbst behauptet, sondern auch ein Baby durch sein Leben schleppt. Das großartige Plädoyer für Humanität mitten im Elend ist das Meisterwerk einer jungen Regisseurin.
Tragikomödie über Rassentrennung in Amerika
Im Flyer beworben wird auch der Film des Beirats für Migration und Integration, der am Montag, 23. März, anlässlich der „Internationalen Tage gegen Rassismus“ in der Kinowelt gezeigt wird. Es handelt sich um den für den Oscar nominierten Roadmovie „Green Book – Eine besondere Freundschaft“ (USA 2018, Regie: Peter Farrelly), der die Geschichte des schwarzen Pianisten Don Shirley und dessen weißen Chauffeur Tony Lip erzählt. Die mehrmonatige Tournee führt das ungleiche Gespann vom liberalen New York bis tief in den traditionellen Süden der USA, in dem die Rassentrennung immer noch strikt durchgesetzt wird. Die Geschichte fußt auf einer wahren Begebenheit.