An der Wormser Westend Grundschule gibt es einen Corona-Fall. Der Schüler sowie seine Mitschüler und Lehrer befinden sich in Quarantäne.
Von Johannes Götzen
Chefreporter Rheinhessen Süd
Die Wormser Westend Grundschule bleibt trotz des Corona-Falls geöffnet.
(Foto: BilderKartell/Christine Dirigo)
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WORMS - Ein Schüler der ersten Klasse der Westend-Grundschule ist mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte das Gesundheitsamt am Montag mit. Die Schule bleibt aber weiter geöffnet, lediglich die unmittelbaren Mitschüler aus der Klasse des Betroffenen müssten vorsorglich in Quarantäne bleiben. Diese elf Mädchen und Jungen sowie ihr Lehrer sollen am Mittwoch getestet werden, die Ergebnisse sollen voraussichtlich am Donnerstag vorliegen.
Das Gesundheitsamt bescheinigt der Westend-Grundschule, dass sie ein vorbildliches Hygienekonzept erarbeit habe. Deshalb werde „aus Sicht der Infektionsschutzbehörde das Infektionsrisiko als gering eingeschätzt“, erklärt das Gesundheitsamt.
Abstandsvorkehrungen, das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen sowie weitere Maßnahmen, die den Kontakt untereinander reduzieren, seien umfassend von der Schule getroffen worden. Während des Unterrichts sowie zu Pausenzeiten könne dadurch keine Durchmischung der Klassen stattfinden. Deshalb sei eine vollständige Schließung der Schule nach heutigem Kenntnisstand nicht notwendig.
Schüler hat sich wahrscheinlich nicht in der Schule angesteckt
Die Schule stellt es den Eltern gleichwohl frei, ob Kinder anderer Klassen am Präsenzunterricht teilnehmen. Schulleiterin Anja Heer betonte auf Nachfrage dieser Zeitung, dass der Unterricht weiter wie in den vergangenen Tagen gehalten werde. Für jede Klasse wurde ein Aufteilungsschlüssel erarbeitet, wann welcher Schüler in der Schule anwesend ist und wann nicht. Dank eines „tollen Kollegiums“ habe das Unterrichten in Zeiten der Corona-Pandemie funktioniert. Sie empfehle die Teilnahme am Unterricht, aber gezwungen werden könnten die Eltern nicht. Das galt aber bereits in den vergangenen Wochen. Lehrer, die nicht zu Risikogruppen gehören, können dagegen zur Präsenz verpflichtet werden.
Dass der Erstklässler positiv auf Corona getestet wurde, war am Montag bekannt geworden. Das Gesundheitsamt geht davon aus, dass er sich außerhalb der Schule infiziert hat. Auf Nachfrage dieser Zeitung sagte eine Sprecherin des Gesundheitsamtes, dass der Schüler, nachdem er das Testergebnis erhalten hatte, nicht mehr in der Schule war. Es könne allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass der Junge infektiös am Unterricht teilgenommen hat.
Dass er das Coronavirus in sich trägt, ist eher zufällig zutage getreten. Wegen eines völlig anderen medizinischen Eingriffes, der jetzt anstand, war er vorsorglich getestet worden. Zu keinem Zeitpunkt habe der Junge Symptome einer Erkrankung durch Corona gezeigt, betont das Gesundheitsamt. Allerdings ist sich das Gesundheitsamt ziemlich sicher, die Herkunft der Infizierung nachvollzogen zu haben. Denn im Mai war der Schüler bereits in Quarantäne, weil er Kontakt zu einem Infizierten gehabt hatte, berichtet die Sprecherin des Amtes. Damals sei er auch getestet worden, aber mit negativem Ergebnis. Während der Quarantänezeit oder danach sei er allerdings nach den damals geltenden Richtlinien nicht mehr getestet worden. Aktuell würden diejenigen, die in Quarantäne müssen, zwischen dem fünften und siebten Tag noch einmal getestet, weil sich gezeigt habe, dass in dieser Zeit in einigen Fällen doch noch das Virus nachweisbar wurde.
Das Gesundheitsamt stand mit der Schule, der Familie des betroffenen Schülers und jenen der Mitschüler in engem Kontakt. Die Schule hat über die Website informiert, doch sei es unmöglich, alle Eltern direkt und persönlich zu informieren, so Schulleiterin Anja Heer. Deshalb müsse das Kollegium auch schlicht abwarten, wer am Dienstag alles zur Schule kommt. Denkbar ist, dass Familien, in denen Menschen leben, die zur Risikogruppe gehören, ihre Kinder lieber zu Hause lassen.