„Die Glöckner“ begeistern blues-rockig-jazzig im Innenhof des Herrnsheimer Schlosses
Von Markus Holzmann
Im mediterranen Flair des Herrnsheimer Schlosshofs spielten „Die Glöckner“ ein überzeugendes Konzert. Foto: photoagenten/Ben Pakalski
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WORMS - „Es kann eigentlich nur gut werden“ – das war die Ankündigung von Arno Schembs zum Konzert der Gruppe „Die Glöckner“, das bei einem lauen Sommerabend mit mediterranem Flair im Innenhof des Herrnsheimer Schlosses stattfand. Teilweise hatte man den Eindruck, es finde ein großes Familientreffen statt, vielfach begrüßte man sich mit herzlichen Umarmungen, denn offensichtlich zogen die Musiker viele Menschen an, die sie schon in ihrer eigenen Jugend begleitet hatten. „Die Glöckner“, das sind die beiden Gitarristen Ede Janson und Oliver Leick, der Bassist Lutz Fischer und Thorsten Wirthwein am Schlagzeug. Als Gast mit dabei war Rainer Diehl, der die Gruppe als Sänger unterstützte.
Ede Janson und Oliver Leick spielten bereits 1974 in der Band „Quasi-Modo-Chamber-Orchestra“ in damals sechs- bis achtstündigen Sessions miteinander. Das vorrübergehende Aus kam mit dem Umzug von Leick an den Tegernsee vor 40 Jahren, als sich die beiden aus den Augen verloren.
Breites Repertoire mit Eigenkompositionen
Mehr als 30 Jahre später trafen sich die beiden Musiker dann zufällig im Chateau Schembs bei einer Geburtstagsfeier wieder und zu später Stunde entstand die Idee, doch mal wieder einen Song zusammen zu spielen, auch wenn Oliver Leick in der Zwischenzeit die Gitarre weggepackt und nicht mehr gespielt hatte. Aus einem Lied wurden dann mehrere, und heute spielt die Gruppe ein breites Repertoire mit Eigenkompositionen aus Alternativrock, Rock und Blues-Rock, die alle von den 70er-Jahren geprägt wurden. Der alte Band-Name sollte es übrigens nicht mehr sein, aber er sollte erinnern und so wurde der Name „Die Glöckner“ gewählt.
TERMIN-TIPP
Den nächsten Auftritt haben „Die Glöckner“ am 13. August um 16 Uhr in Alsheim im Alten Kelterhaus.
Ede Janson ist der einzige Profi, er studierte Musik und unterrichtet unter anderem Gitarre. Für die anderen ist es ein Hobby mit Engagement. Oliver Leick kommt zu den Proben alle vier Wochen vom Tegernsee nach Worms und absolviert rund sechs Auftritte im Jahr. Die Probenarbeit in der Gruppe beschreibt Lutz Fischer so: „Wir experimentieren und lernen dazu.“
In dem gut 90-minütigen Konzert gab es dann blues-rockig-jazzige Instrumentalstücke, die gelegentlich auch einen „Latin Touch“ hatten. Mit „Everyone’s on the beach“ beschrieben die Musiker die Situation eines Kollegen, der üben muss, während alle am Strand sind. Das „Chaka Cha“ nahm das Publikum mit nach Kuba und die bayrische Heimat von Oliver Leick stellte sich als „Schee is scho“ dar. Gemeinsam mit Rainer Diehl übernahm auch Ede Janson den Part des Sängers, beispielsweise in Liedern wie „Nine Steps“, das einfach nur das beschrieb, was mit den Instrumenten gespielt wurde, nämlich neun Töne oder bei „Get Funky“ und dem spanischen „He visto La Luz“ (Ich habe das Licht gesehen).
Das Publikum bedankte sich mit anhaltendem Applaus und nach zwei Zugaben („Blues from Hell“ und „Heia“) stellten alle fest: Es war nicht eigentlich gut – es war richtig gut.