WORMS - Im vergangenen Jahr wurden 25 000 Asylbewerber aus Deutschland in ihre Heimatländer abgeschoben, sofern diese als sichere Herkunftsstaaten galten. Doch was bedeutet die Abschiebung eigentlich für die Männer, Frauen und Kinder? Der preisgekrönte Dokumentarfilm „Deportation class“ der Regisseure Carsten Rau und Heike Wendler, die bereits für ihre Dokumentation „Wadim“ Gelegenheit hatten, eine Sammelabschiebung nach Albanien zu filmen, zeichnet ein nüchternes, aber umfassendes Bild der staatlichen Zwangsmaßnahmen: von der Planung über den nächtlichen Großeinsatz in den Unterkünften der Asylbewerber bis zu ihrer Ankunft im Heimatland.
Die 1993 getroffene Regelung, bestimmte Länder zu sicheren Herkunftsstaaten zu erklären, hatte den Wegfall der Einzelfallprüfungen zur Folge. Was die Flüchtlinge veranlasst hat, ihre Heimat zu verlassen, spielt damit keine Rolle mehr. Damit sie in den Genuss des Asylschutzes kommen, müssen sie klagen. Um auf die Problematik, die nicht vielen bekannt sein dürfte, aufmerksam zu machen, wird der Film „Deportation class“ am Freitag, 15. September, 19, Uhr, in der Wormser Kinowelt gezeigt. Veranstaltung ist die Pfarrstelle für Flüchtlingsarbeit der EKHN in Kooperation mit dem evangelischen Dekanat, dem Diakonischen Werk und dem Caritasverband. Die Begrüßung übernimmt die Geschäftsführerin des Diakonischen Werks, Anne Fennel.
Im Anschluss erfolgt ein Gespräch mit Anne Spiegel, Ministerin für Familie, Frauen, Jugend, Integration Verbraucherschutz, und Günter Burkhardt, Geschäftsführer ProAsyl, in dem auch die Möglichkeiten eines anderen Vorgehens diskutiert werden. Die Gesprächsleitung hat Flüchtlingspfarrer Peter Oldenbruch.