In Worms-Hochheim wurde es weihnachtlich: Wormser Kammerensemble, Kinderchor sowie Publikum sangen Lieder.
Von Beate Harthausen
Das Wormser Kammerensemble unter der Leitung von Tristan Meister stimmte mit seinen Liedern auf Weihnachten ein.
(Foto: BilderKartell/Martin H. Hartmann)
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WORMS - Mit einem festlichen „Joy to the World“ von Georg Friedrich Händel brachte das Wormser Kammerensemble die Besucher der Bergkirche Hochheim schnell in adventliche Stimmung. Eingeladen war zu einem „Weihnachtlichen Benefiz-Mitsingkonzert“. Zum „Benefiz-Konzert“ wurde die Veranstaltung durch die Spendengaben der Gäste, die für den Renovierungsfonds der Bergkirche in Hochheim bestimmt sind. Zum „Mitsing-Konzert“ avancierte die Nachmittagsveranstaltung durch die Idee, gemeinsam mit dem Publikum bekannte Advents- und Weihnachtslieder anzustimmen.
Publikum fordert Zugabe
Mit „Macht hoch die Tür“, dem wohl bekanntesten Adventslied überhaupt, startete der Mitsingreigen. Mit der Frage „Hat hier schon mal jemand in einem Chor gesungen?“, lockte Tristan Meister, Chorleiter des Wormser Kammerensembles, die Zuhörerschaft aus der Reserve. Mit Bemerkungen wie „Ach, das können Sie noch besser!“ bis zu „Das klingt ja schon wie ein kleiner Chor!“ stachelte Meister die Singleidenschaft seines Ad-Hoc-Chores an.
Viel Geduld am Klavier mit Chorleiter und „Kirchenchor“ bewies Heike Busch, die nahezu jedes Lied mit fast jeder Strophe wiederholen durfte. Immer im Wechsel mit Vorträgen vom Wormser Kammerensemble oder dem für diesen Tag zusammengestellten Kinderchor erklangen „Maria durch ein Dornwald ging“, „Vom Himmel hoch, da komm ich her“, „Alle Jahre wieder“ und „Leise rieselt der Schnee“. International wurde es durch die Beiträge des Wormser Kammerensembles mit „The First Nowell“, einem traditionellen englischen Weihnachtslied von 1841 und dem aus dem Jahr 1924 stammenden „Ding Dong! Merrily on high“.
Dieses Lied, ein „Christmas Carol“, wird in England zwischen Weihnachten und Neujahr von Kindern vor den Häusern gesungen, um Gaben zu sammeln – ähnlich den deutschen Kurrende- oder Heischebräuchen. Mit den Klängen von „Hark, the Heralds Angels sing“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy ging es in die Pause, in der Kaffee und Kuchen angeboten wurden.
Der Kinderchor unter der Leitung von Petja Witek setzte sich aus Kindern gleich dreier Chöre zusammen. In harmonischer Eintracht sangen die Nibelungen-Spatzen der Lucie-Kölsch-Musikschule, der Chor des Alisa-Zentrums und Schüler der Staudinger Grundschule. Drei Beiträge steuerten die Kinder zum Nachmittagskonzert bei, alle begleitet von Paul Streich am Klavier und Selina Wiens an der Geige. So erklangen „Stern-Kind, Erd-Kind“ von Thomas Gabriel sowie „Kinder tragen Licht ins Dunkel“ vom österreichischen Komponisten Lorenz Maierhofer. Einen besonderen Eindruck beim Publikum hinterließ das Lied „Wünsche schicken wir wie Sterne zum Himmel“ von Reinhard Horn.
Hier bewies die junge Solistin Paula Volkemer, dass in ihr noch viel gesangliches Potenzial steckt. Zudem schaffte es die Chorleiterin, die anderen fünfzehn Kinder im Chor so zurückzuhalten, dass ein harmonischer Zusammenklang entstand. Mit „We wish you a merry Christmas“, dargeboten von Kammerensemble, Kinderchor und mitsingender Zuschauergemeinde, endete das fröhliche, stimmungsvolle Adventskonzert.
Da der lang anhaltende Beifall sich nicht stoppen ließ, bekannte Tristan Meister: „Wir haben zwar nichts mehr, aber für dieses Lied ist es nie zu früh!“ Lachend nahm er auf dem Klavierschemel Platz, überrumpelte seinen Chor, und gemeinschaftlich erklang das erste „O du fröhliche“ in diesem Advent, dem wohl noch so manche folgen werden.