WORMS - (red). Im Jahre 1900 erschien ein Mappenwerk mit 20 Lichtdrucktafeln nach Architekturzeichnungen des damals noch jungen Architekten Fritz Schumacher (1869-1947), der nach dem Ersten Weltkrieg als Stadtplaner von Hamburg und Köln hervortreten sollte. Diese Studien aus der Jahrhundertwende, dunkle Kohlezeichnungen von imaginierten wilhelminischen Monumentalbauten zwischen Historismus und Jugendstil, lassen noch nicht den Architekten zwischen Neuem Bauen und Heimatschutzstil der Weimarer Republik erkennen.
Die Stadtbibliothek Worms besitzt ein Exemplar dieses seltenen Mappenwerks, das Schumacher 1904 als nachträgliches Weihnachtsgeschenk Maximilian von Heyl widmete. Eine kleine Ausstellung in der Stadtbibliothek im Haus zur Münze zeigt bis Ende November im Schaufenster neben dem Eingang und im ersten Obergeschoss die 20 Lichtdrucktafeln nach den Kohlezeichnungen von Schumacher. Ergänzt wird die Ausstellung durch Fotografien von ausgeführten Bauten und Entwürfen des Architekten, die bis in die 1920er-Jahre in namhaften Architekturzeitschriften erschienen sowie durch Publikationen von Schumacher, die er zwischen 1920 bis 1923 in Köln unter Oberbürgermeister Konrad Adenauer entwickelte: die Anlage des Kölner Grüngürtels und der Lindenthaler Kanäle nach Schleifung der Festungsringe. Geöffnet ist die Ausstellung montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei unter Beachtung der Corona-Regeln.