Bei der Diskussion um das alternative Krippenspiel hat die Stadtverwaltung nach Meinung des Kreisverbandes von VVN/BDA den Veranstaltern einen „politischen Maulkorb“ verpasst.
WORMS - (clw). Bei der Diskussion um das alternative Krippenspiel hat die Stadtverwaltung nach Meinung des Kreisverbandes von VVN/BDA den Veranstaltern einen „politischen Maulkorb“ verpasst. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und des Bundes der Antifaschisten sieht im Verhalten der Verwaltung einen bedenklichen Vorgang.
„Krippenspiele verweisen nach der christlichen Tradition auf die Geburt Jesu“, teilt der Kreisverband mit. „Wer nach den Überlieferungen das Wirken Jesu zu kennen vermeint“, heißt es weiter, wisse, dass die Inhalte des Krippenspiels auf Nächstenliebe und das Erstreben einer menschenwürdigen Gesellschaft verweisen. Auch Jesus sei ebenfalls politisch gewesen. Das Krippenspiel gehöre nicht zuletzt wegen seiner politischen Inhalte und deren Aktualität auf den Weihnachtsmarkt. Konkret spricht der Kreisverband von den Themen Rassismus, Hass, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und Demokratieverlust.
Der runde Tisch der Luthergemeinde führte am Wochenende vor Weihnachten am Römischen Kaiser erneut sein alternatives Krippenspiel auf. Die Aktiven taten dies rein formal am und nicht auf dem Weihnachtsmarkt – als Kompromiss zwischen der Stadt und dem runden Tisch, weil die Verwaltung das Krippenspiel auf dem Weihnachtsmarkt untersagt hatte. Die Stadt hatte argumentiert, dass dann auch andere Gruppierungen den Weihnachtsmarkt nutzen könnten, um ihre Propaganda zu verbreiten.