Wie kann das Wiesbadener Fußballstadion wachsen?

Die Brita Arena braucht mehr Platz. Der angrenzende Helmut-Schön-Sportpark steht aber nicht zur Verfügung.

Die Spielfläche in der Brita-Arena soll größer werden. Der Sportausschuss hat einer „Grenzverschiebung” einen Riegel vorgeschoben – und den Ball an Wehen Wiesbaden zurückgespielt.

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Wiesbaden. Der SV Wehen Wiesbaden darf die Brita-Arena nicht zulasten des Helmut-Schön-Sportparks erweitern. Da waren sich im parlamentarischen Sportausschuss alle Fraktionen und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) einig. Die Forderung der Deutschen Fußball-Liga, die Süd-Tribüne von der Torauslinie fünf Meter weiter nach hinten zu verlegen, könne nicht durch eine „Grenzverschiebung“ zwischen Arena und Stadion erfüllt werden. Der Unterbringung eines dem Drittligisten von der DFL auferlegten erweiterten „Medien-Compounds“ auf dem Gelände des Sportparks werde man genauso wenig zustimmen. Auch deswegen, „weil wir nicht wissen, was der DFL vielleicht in fünf oder zehn Jahren einfällt“, erklärt CDU-Sportsprecher Rainer Pfeifer.

Verblüfft waren die Stadtverordneten, dass der SV Wehen, dem ja vor allem an einer Lösung gelegen sein muss, „bislang außer einer Strichzeichnung nichts zuwege gebracht hat“, wie es Pfeifer formuliert. „Wir räumen dem Verein nun ein halbes Jahr Zeit ein, in einer Planungsrunde mit Verwaltung und Politik Vorschläge zu unterbreiten, wie er sich eine Lösung auf dem vorhandenen Gelände baulich vorstellt“, berichtet der Ausschussvorsitzende Michael David (SPD) aus der „sehr harmonischen“ Sitzung.

„Wir brauchen Planungssicherheit für die Umsetzung des Masterplans Helmut-Schön-Sportpark.“ Der sieht unter anderem acht statt bislang sechs Leichtathletik-Laufbahnen vor, die Voraussetzung zur Austragung nationaler Titelkämpfe sind. „Flächenmäßig werden wir keine Einschränkungen hinnehmen.“ Überlegungen zur Sanierung des alten Stadions gibt es seit 2015 – „und nun werden wir wieder ausgebremst“, drückt auch Pfeifer aufs Tempo.

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Immerhin zeichnet sich eine Lösung für die Unterbringung der Übertragungswagen von Fernsehsendern mit den entsprechenden Anschlüssen außerhalb des Sportparks seitlich der Wettinerstraße ab, auch wenn dafür zwei, drei Bäume gefällt werden müssten. David und Pfeifer glauben aber, dass man da auf einen Nenner komme.

Eswe Verkehr soll weiter unterstützen

Der Ausschuss befasste sich auch mit der Entscheidung von Eswe Verkehr, sich aus der Unterstützung der Sportvereine zurückzuziehen. Dem Magistrat wurde ein Fragenbündel zur Beantwortung mitgegeben. David jedenfalls vermochte den Kurswechsel der städtischen Gesellschaft und den von der Geschäftsführung genannten Grund, dem Sponsoring stünde EU-Recht entgegen, nicht nachvollziehen. „Die Voraussetzungen haben sich nicht geändert.“

Nach dem Wunsch der Stadtverordneten sollen „die jetzt betroffenen Vereine keine Nachteile haben und die Fördermittel in bisheriger Weise weiterhin fließen.“ Das gelte sowohl für die Spitzensportvereine wie beispielsweise den Volleyball-Bundesligisten VCW als auch für die Kooperationen im Breitensportbereich. „Ich bin guten Mutes, dass das so kommt“, ist David optimistisch. Rainer Pfeifer schlug einen Schlüssel vor, der die Unterstützungssumme zwischen Spitzen- und Breitensport prozentual festlegt.

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