Triathlet Christopher Balz radelt von Freising nach Westhofen
Ein Sturz, zwei Pannen und 400 Kilometer: Das letzte Stück wurde Balz von Kameraden der LLG begleitet.
Von Karl M. Wirthwein
Da isser: Der Westhofener Christopher Balz wurde an der Wormser Rheinbrücke von Kameraden der LLG in Empfang genommen und nach Hause begleitet.
(Foto: BilderKartell/Axel Schmitz)
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WORMS/WESTHOFEN - Christopher Balz hat es geschafft. Der Ausdauersportler hat die Strecke vom bayrischen Freising nach Westhofen an nur einem Tag hinter sich gebracht. Am Samstagabend ist er an der Wormser Rheinbrücke von Vereinsmitgliedern des LLG Wonnegau empfangen worden. Einige sind ihm sogar mit dem Zug entgegen gefahren und haben ihn die letzten 100 Kilometer per Rad nach Hause begleitet.
Pünktlich um 3 Uhr in der Frühe ist Balz im bayrischen Freising gestartet. In Bayern studiert und arbeitet der Triathlet. Eine Stunde vor Fahrtantritt klingelte der Wecker. Obwohl er am Abend zuvor frühzeitig ins Bett gegangen war, bekam er in der Nacht wenig Schlaf. „Da spielte natürlich die Aufregung mit.“ Schließlich war es bisher die längste Strecke, die Balz mit seinem Fahrrad zurücklegen wollte: knapp 400 Kilometer. Außerdem herrschte Vorfreude auf seine Heimat und vor allem auf seine Eltern. Die hatte er nämlich das letzte Mal vor dem Lockdown Anfang März gesehen. Dann trat in Bayern das Kontaktverbot in Kraft, sodass ein gegenseitiger Besuch unmöglich wurde.
Die Beschreibung der zurückgelegten Tour liest sich fast wie ein Radsportklassiker. Neben der Ausdauer verlangt der Sport viel Kraft in den Beinen, besonders, wenn es hoch hinausgeht. Rund 700 Höhenmeter wurden ihm abverlangt. Das war ja auch alles eingeplant, doch manchmal passieren eben Dinge, die man nicht abschätzen kann. Balz stürzte nämlich auf dem ersten Drittel der Strecke, verletzte sich aber glücklicherweise nur gering. Grund war ein Missverständnis mit einem Mitfahrer, der ihn auf der Anfangsstrecke begleitete. Balz trug lediglich eine kleine Schürfwunde an der Hand und am Bein davon. Die Weiterfahrt wurde davon nicht beeinflusst.
SPENDEN
Kontodaten für Spenden der beiden Organisationen: Förderverein Freiwillige Feuerwehr Westhofen e.V.; Verwendungszweck: Chris radelt heim; IBAN: DE81 5509 1200 0030 2491 00, Volksbank Alzey-Worms; Kontakt für Spendenquittungen: vorsitzender@feuerwehr-westhofen.de.
Zudem verschoben zwei Reifenpannen die geplante Ankunftszeit um rund zwei Stunden nach hinten. Aber ein eingefleischter Radsportler weiß, was bei einer solchen Panne zu tun ist und somit hatte Christopher Balz den Schaden schnell repariert. Werkzeuge und Ersatzteile für schnelle Reparaturen sind selbstverständlich Bestandteil des Gepäcks. Balz hatte sich das Ziel selbst vorgenommen, denn die Deutsche Meisterschaft zur Triathlon-Langdistanz in Roth bei Nürnberg – der „Iron Man“ – fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus, bedauerte auch LLG-Vereinsmitglied Sigrid Schinker. Wer aber ein echter Radprofi ist, fährt auch außerhalb der Wettkämpfe – so wie Vereinsvorsitzender Erich Siegmund. 10 000 Kilometer stehen jährlich durchschnittlich auf seinem „Tacho“.
Die Radtour hat Balz jedenfalls mit einem guten Zweck verbunden. Unterstützer seiner Tour können gerne einen Betrag an zwei Hilfsorganisationen spenden. Das sind zum einen die Freiwillige Feuerwehr in Westhofen und zum anderen das Bayrische Rote Kreuz (BRK). Einen ersten Zwischenstand konnte er bei seiner Ankunft in Worms bereits bekannt geben: für die Feuerwehr Westhofen sind bis dato 2200 Euro eingegangen; für das BRK 315 Euro. Nach der Begrüßung an der Rheinbrücke ging es gleich weiter nach Westhofen, wo er von der dortigen Feuerwehr gebührend empfangen wurde.