Rund 50 Radfahrer radeln von Dittelsheim-Heßloch nach Hillesheim und sprechen mit Politikern über die Situation der Radwege
Bei einer Rundfahrt von Dittelsheim-Heßloch über Frettenheim nach Hillesheim nehmen die Teilnehmer die Radwege genau unter die Lupe – und sprechen nebenbei mit Politikern über den Zustand des Radwegenetzes.
Von Markus Holzmann
Die Radwegeverbindung von Dittelsheim-Heßloch über Frettenheim nach Hillesheim nehmen die Teilnehmer der Radtour genau unter die Lupe.
(Foto: BilderKartell/Martin H. Hartmann)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
DITTELSHEIM-HESSLOCH - Es waren gut fünfzig Radler, die am Sonntagnachmittag an einer Rundfahrt von Dittelsheim-Heßloch über Frettenheim nach Hillesheim teilnahmen. Angeführt von Franz Gruber, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD in der Doppelgemeinde und begleitet unter anderem von Heiko Sippel, dem Landratskandidaten der Genossen, wollte man mit dieser Ausfahrt am Muttertag den geplanten und aus Sicht der Teilnehmer auch sehr nötigen Ausbau der Radwegeverbindung in den drei Orten zeigen. Dreißig Menschen waren es, die von Dittelsheim-Heßloch aus auf dem Weg losfuhren, der nach dem Willen des Gemeinderates und nach einem Antrag der SPD als kombinierter Rad- und Wirtschaftsweg fertig ausgebaut werden soll und der dann eine gut nutzbare Verbindung nach Frettenheim darstellen wird (die WZ berichtete). Von der kleinen Nachbargemeinde waren es dann noch einmal gut 20 Menschen, die sich mit Bürgermeister Bernd Weber (FWG) der Radgruppe angeschlossen hatte.
Dass die Menschen sich den Radwegeausbau dringend wünschen, konnte man an dem langen Beifall erahnen, den es für die Reden von Gruber, Weber und Sippel gab, zeigte aber auch eine kleine Umfrage unter den Teilnehmern.
Wer sich äußerte, war Thomas Schuler (Spitzenkandidat Grüne Wonnegau) der ebenfalls mit der Gruppe unterwegs war und die Forderung eines Radweges gegenüber der WZ untermauerte. Wobei hier, so Schuler, durchaus weiter gedacht werden müsse, denn es fehlten seiner Meinung nach auch vernünftige Radwege, die es beispielsweise Schülern ermöglichten, weiterführende Schulen in Alzey, Westhofen oder Osthofen mit dem Rad anzufahren. Diese hätten bereits vor rund 15 Jahren gefehlt, als seine Kinder diese gebraucht hätten. Man müsse großräumiger denken, so Schuler.
Zwei, die sich ebenfalls dringend die Radwegeverbindungen wünschen, waren auch Tina und Wolfgang Brodhäcker aus Frettenheim. Gefragt, warum sie an der Radfahrt teilgenommen haben, informierte Tina Brodhäcker, dass sie es wichtig finde, dass es für sie als Vielfahrerin gut ausgebaute Wege direkt vor der Haustür gebe, die man auch für Walker nutzen könne. Und auch ihr Mann Wolfgang ergänzt, dass gerade für Frettenheim eine Anbindung nach Dittelsheim-Heßloch und Hillesheim wichtig sei, einerseits um in letztgenanntem Ort die Einkaufsmöglichkeiten oder den tollen Spielplatz im Ort nutzen zu können. In die andere Richtung wünscht sich der Frettenheimer den Weg, um beispielsweise die Gastronomie nutzen zu können.
Auf die Situation der Schüler, die vielleicht gerne mit dem Rad fahren wollten, machte in der Diskussion eine Teilnehmerin aufmerksam, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Sie erzählte, dass man in ihrer Jugendzeit noch gefahrlos mit dem Rad über die Straße habe fahren können, was nun nicht mehr gehe und man deswegen den Radweg dringend brauche.
Als positives Beispiel verwies eine Teilnehmerin in der Diskussion am Hillesheimer Angelsee darauf, dass es in ihrer norddeutschen Heimat mittlerweile üblich sei, dass man Radwege parallel zu Landstraßen baue, ein Punkt, der aber, so Sippel und Gruber, schwer zu realisieren sei, dauere das Verfahren doch sehr lange. Klar gegen einen Radwegebau parallel zur L 425 votierte Bernd Weber, der informierte, dass für diese Variante mehr als 3000 Quadratmeter mehr Fläche versiegelt werden müssen, als bei der von der SPD favorisierten Variante, was zu großem Erstaunen der Radler führte.