Marion Beck vom Landfrauenverein koordiniert seit drei Jahren die Kerb in Dittelsheim-Heßloch. Vor, während und nach der Kerb gibt es jede Menge zu tun.
Von Markus Holzmann
Eigentlich sei sie ja nur eingesprungen, nun organisiert Marion Beck vom Landfrauenverein das „Dorffest“ in Dittelsheim-Heßloch mit fleißiger Unterstützung von ortsansässigen Vereinen und Gruppen.
(Foto: BilderKartell/Martin H. Hartmann)
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DITTELSHEIM-HEßLOCH - „Marion Beck ist der Motor der Kerb, ohne sie würde sie nicht stattfinden“, so Elisabeth Kolb-Noack. Die so von der Bürgermeisterin Gelobte bleibt bescheiden: Natürlich laufen die Fäden der Kerb in Dittelsheim-Heßloch bei bei ihr zusammen, aber sie koordiniert nur vieles, gemacht wird die Arbeit von vielen Menschen.
Insgesamt ist die Kerb in der Doppelgemeinde schon etwas Besonderes, wie Beck im Gespräch mit der WZ erläutert. Früher gab es eine Gemeinschaft, die alles organisiert hat, aber das hatte sich irgendwann überlebt, und in einem Jahr gab es die Kerb sogar gar nicht. „Die Kerb war tot“, sagt Marion Beck. Bis im Jahr 2011 Frank Heeb die Idee hatte, sie wiederzubeleben – und zwar so, wie sie heute noch gefeiert wird.
Jeder der beteiligten Vereine übernimmt in eigener Regie, mit eigenem Personal und dem entsprechenden Risiko, aber auch der Chance des Gewinns, eine der Ausschank- oder Essensmöglichkeiten. Wobei, so Beck, die Bezeichnung „Verein“ nicht ganz stimme, denn neben Vereinen der Kloppberggemeinde kann im Prinzip jede Gruppe oder Familie mitmachen.
Sieben Vereine und Gruppen sind es in diesem Jahr, berichtet die Chefin der Landfrauen bei einem Rundgang über die Kerb. Zum dritten Mal ist sie die Koordinatorin des, wie sie es nennt, Dorffestes – denn die Kerb soll vor allem ein Fest für das Dorf sein.
Eigentlich sei sie ja nur für ein Jahr eingesprungen, als Frank Heeb aus beruflichen Gründen kürzertreten musste. Aber aus der Vertretung ist nun schon das dritte Jahr geworden. Wert legt Marion Beck darauf, dass es ein Vorbereitungsgremium gibt, in dem jede beteiligte Institution vertreten ist. Drei Mal hat man sich im Vorfeld getroffen, Marion Beck hat die Einladungen geschrieben und Protokoll geführt, und die Aufgaben sind verteilt worden: Wer schreibt und kopiert die Preisliste? Wer hängt die Banner am Ortseingang auf?
Viele Kleinigkeiten ploppen bei Marion Beck in den Tagen vor der Kerb auf, um die sie sich kümmern muss. Etwa bei der Frage, wie viele Stühle für den Gottesdienst in der Kloppberghalle gebraucht werden und ob der Kirchenchor etwa von einem elektronischen Piano begleitet wird? Denn dann müsste irgendwo ein Kabel verlegt werden, weil die Halle keine Steckdosen hat.
Man brauche schon ein gewisses Organisationstalent und Spaß daran, gibt Marion Beck im Gespräch zu. Etwa, wenn mittwochs vor der Kerb eine Gruppe anruft, weil angesichts der Temperaturen das Getränkeangebot vergrößert wird, und sie die Preisliste neu schreiben muss. Dazu müssen die Verträge mit der Band unterschrieben, die Werbung muss erstellt und ein Anbieter für die Kinderspiele gefunden werden.
Aber alles ist im Vorfeld geschafft. Und dann ist er da, der Kerbesamstag – der gemeinsame Aufbau von Zelten, Tischen und Bänken steht an, und wieder ist sie gefragt.
Am Sonntagnachmittag zeigt sich Marion Beck zufrieden mit der Kerb im Ort. Besonders am Samstag hat der Besuch gestimmt, alles war friedlich und es herrschte eine tolle Stimmung, auch die Weinmeile in Osthofen, die Kulturnacht in Worms oder das Weinfest im benachbarten Framersheim waren nicht die befürchtete Konkurrenz. Am Nachmittag sind viele der Besucher nach Hause gegangen, suchen wohl ein bisschen Abkühlung bei tropischen Temperaturen. Und fast alles, was Marion Beck und ihre Helfer für die Kerb vorbereitet hatten, hat funktioniert.
Nur das Feuerwerk musste aus Sicherheitsgründen abgesagt werden, da der Feuerwehr das Risiko eines Flächenbrandes zu groß war. Und so wird es für 2020 eingelagert. Nach der Kerb ist vor der Kerb, und deswegen wird Marion Beck zu einem Nachtreffen einladen, um zu klären, was gut war und was sie nächstes Jahr machen.