Das Wonnegauer Blasorchester hat auf seiner Mini-Tournee in Monsheim und Osthofen Station gemacht und eine musikalische Russlandreise präsentiert. Das Konzert in Bechtheim folgt.
Von Lukas Kissel
Auch in der Osthofener Bergkirche spielte das Wonnegauer Blasorchester sein Neujahrskonzert unter der Leitung von Samir Müller.
(Foto: BilderKartell/Christine Dirigo)
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MONSHEIM - Das Wonnegauer Blasorchester (WBO) stehe ja bekanntlich für seine fantastischen Konzerte und den gewaltigen Sound, sagte Pfarrer Volker Hudel am Samstag. „Immer wenn die Osthofener bei uns sind, beben hier die Wände.“ Dass er damit tatsächlich nicht zu viel versprochen hatte, zeigte das WBO in den folgenden anderthalb Stunden. Gewaltige Klänge gab es zu hören. Die WB war die erste Station der Mini-Tournee, die das Orchester gerade mit insgesamt drei Konzerten durch den Wonnegau führt. Dieses Neujahrskonzert ist mittlerweile zur Tradition geworden.
Dabei unternimmt das Osthofener Blasorchester nicht nur eine Reise durch den Wonnegau, sondern auch nach Russland – zumindest musikalisch. Der Dirigent und musikalische Leiter Samir Müller hatte in diesem Jahr russische Volkslieder und Werke russischer Komponisten auf das Programm gesetzt. Erstere gab es etwa im Arrangement „Russisches Tagebuch“ zu hören, darin enthalten waren Volksweisen wie die „Kosakenpatrouille“ oder „Moskauer Nächte“. Dieses Stück war geeignet, um die Vorzüge eines gut ausgestatteten Schlagzeugs zu demonstrieren. Gerade zuvor hatte eine Musikerin aus dem Orchester angekündigt, dass sich der Verein von den Spenden für dieses Konzert eine neue Schlagzeugausstattung anschaffen wolle.
Ähnlich treibend war ein Stück, das den traditionell-orientalischen Säbeltanz vertonte, ebenfalls komponiert von einem Russen, Aram Chatschaturjan. Bekanntere Werke waren etwa „The Second Waltz“, mit seinem markanten Dreivierteltakt und der weltbekannten Walzermelodie, sowie Kompositionen aus Peter Tschaikowskys „Nussknacker“. Diese wurden diesmal in einem frischen Swing-Arrangement präsentiert, das man so bisher selten gehört hatte.
TERMIN
Mit einem weiteren Konzert am Sonntag, 13. Januar, endet die Mini-Tournee des WBO. Es beginnt um 17 Uhr in der evangelischen Kirche in Bechtheim.
Karten kosten zehn Euro an der Abendkasse und acht Euro im Vorverkauf bei Friseur Schiedhelm und der Bäckerei Tempel.
Das Herzstück dieses Konzerts war ein musikalisches Märchen. „Peter und der Wolf“ vom russischen Komponisten Sergei Prokofjew wurde geschrieben, um Kindern die Instrumente eines Sinfonieorchesters näherzubringen. Erzählt wird die Geschichte von Peter, der sich hinaus auf die Wiese traut und dort die Natur erkundet, während ihm der böse Wolf aus dem Wald auflauert. Erzähler sind einerseits die Instrumente selbst – die Flöten als Vögel, die Oboen als Enten, die Klarinetten als Peter und das Horn als Wolf – andererseits aber auch ein Hörspielsprecher. Diese Rolle übernahm Frank-Dieter Schuster. Normalerweise für seine augenzwinkernden Moderationen bei den Konzerten des WBO bekannt, zeigte sich besonders bei diesem Auftritt seine angenehme Erzählerstimme.
Getragen wurde das Stück von einer optimistisch-heiteren Leitmelodie, die den Protagonisten Peter hinaus auf die Wiese begleitete – nur um später ins Bedrohliche zu kippen, als ihn der Wolf ins Visier nimmt. Zahlreiche Solisten taten sich bei diesem Stück hervor. Das 20-Minuten-Werk erntete nach dem Schlusstakt begeisterten Applaus.
Wie das Neujahrskonzert selbst, so ist auch dessen Zugabe mittlerweile Tradition beim WBO: Mit dem Radetzky-Marsch und dem gemeinsam gesungenen „Lobe den Herren“ verabschiedete das Orchester seine Zuhörer.